Eran Bar-Gil: Zwillingsstern (Rowohlt Berlin)

In seinem Roman Zwillingsstern, der bei Rowohlt Berlin erschienen ist, erzählt der israelische Autor Eran Bar-Gil von Zwillingen, die, getrennt adoptiert, auseinander gerissen werden und durch einen unerhörten Zufall doch zueinander finden. Israel 1977. Es ist der heißeste Tag des Jahres, Jonis Geburtstag, und wie immer an diesem Tag befällt seine Mutter eine eigentümliche Beklemmung. Selbst als sie ihn fröhlich in seinem Zimmer spielen weiß, quälen sie Bilder von einem anderen Jungen, von einer Entscheidung vor langen Jahren. Und während sie meint, ihren Sohn zu schützen, hält sie doch nur die Wahrheit von ihm fern. Schauplatzwechsel, Israel heute. Dan steht kurz vor seinem ersten Violinkonzert, ist mit gerade mal dreißig Solist bei den Philharmonikern, ein Mann, der ganz für die Musik lebt. Doch seine Freundin verlässt ihn, weil er nur noch übt, und plötzlich verschwindet auch noch sein geistig verwirrter Vater. Dan muss sich seiner Familie und seiner Vergangenheit stellen und allmählich wird deutlich, wo seine Geschichte der von Joni ähnelt. Bis schließlich, am Abend von Dans großem Konzert, zwei Männer zusammentreffen, die sich aufs Haar gleichen. Eine starke und ungeahnte Spielart des Zwillingsmotivs, ein Roman, gebaut wie eine moderne Symphonie, raffiniert und von einer verblüffenden, hochklassigen Spannung.

Eran Bar-Gil lebt als Musiker und Schriftsteller in Israel. Er wurde 2006 für diesen Roman mit dem Bernstein-Preis für den besten israelischen Roman ausgezeichnet.

Zwillingsstern von Eran Bar-Gil ist bei Rowohlt Berlin erschienen.
(JK 31/05/08)

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