Laurence Tardieu: Weil nichts bleibt, wie es ist (Claassen)

Wie sehr Tod und Leben über die Liebe miteinander verbunden sind und wie das Erinnern unsere Gegenwart herausfordert, davon handelt dieser poetische Roman Weil nichts bleibt, wie es ist von der französischen Autorin Laurence Tardieu, der bei Claassen erschienen ist. Laurence Tardieu erzählt, ganz schlicht, eine Liebesgeschichte, die jeden von uns im Innersten berührt. Nach fünfzehn Jahren Trennung fährt Vincent zu Geneviève, seiner großen Liebe. Ihre Ehe zerbrach, nachdem die achtjährige Tochter Clara eines Tages nicht von der Schule heimkehrte. Das Unbegreifliche dieses Verschwindens entfernte die beiden immer mehr voneinander, jeder lebte auf seine Weise irgendwie weiter. Jetzt, nach all den Jahren auf dem Weg zu Geneviève: Was erwartet Vincent dort? Wird er zulassen können, sich dem Geschehen von damals zu stellen? Und wird mit der im Sterben liegenden Geneviève nicht alles endgültig verschwinden? Die tiefe Einsamkeit, in die wir fallen, die Dunkelheit, in der auch die Liebe kein Licht mehr wirft, ist der eine Raum, in dem sich Tardieus Roman bewegt. Der andere ist der des Erinnerns, der, wenn wir ihn endlich betreten können, uns die Liebe und das Leben wieder finden lässt.

Laurence Tardieu, geboren 1972 in Marseille, lebt in der Nähe von Paris. Weil nichts bleibt, wie es ist ist ihr dritter Roman. Für ihren zweiten Roman Le Jugement de Léa erhielt sie 2004 den Prix Roman des Libraires E. Leclerc.

Weil nichts bleibt, wie es ist von Laurence Tardieu ist bei Claassen erschienen.

(JK 24/05/08)

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