Das mohnrote Meer, erschienen im Blessing Verlag, heißt das neue große Epos voller Geschichten und Geschichte von Amitav Ghosh, dem Autor des Weltbestsellers Der Glaspalast.
1838: Am Oberlauf des Ganges schuften die Menschen für die britische Opiumindustrie. Die junge Diti lebt und arbeitet mit ihrer 6-jährigen Tochter Kabutri und ihrem Mann Hukam Singh auf einer Mohnfarm. Diti hat Tagträume, Visionen, in denen sie ein Schiff unter Segeln sieht, das den Fluss herauf kommt. Noch nie war sie am Meer, am „Schwarzen Wasser“, und kann sich die Vision nicht erklären. Doch sie ahnt, dass sie vor einer großen Veränderung in ihrem Leben stehen könnte.
Bis zum Tag der arrangierten Hochzeit mit Diti hat Hukam seine Opiumsucht verschwiegen, die ihn längst zeugungsunfähig gemacht hat. Diti erfährt, dass sie in der Hochzeitsnacht unter Drogen gesetzt und von ihrem Schwager vergewaltigt wurde. Als Hukam nach einem Unfall in der Fabrik stirbt, will Diti sich deshalb lieber verbrennen lassen, als mit ihrem Schwager zusammenzuleben. In letzter Sekunde wird sie von dem Unberührbaren Kalua gerettet und die beiden fliehen auf dem Ganges stromabwärts nach Kalkutta. Als sie nach einer abenteuerlichen Reise dort ankommt, erblickt sie das Schiff aus ihren Visionen und versteht endlich, dass sie als Teil einer Schicksalsgemeinschaft das Land und ihr bisheriges Leben hinter sich lassen wird. Verfolgung, Intrigen und Not vereinen eine Gruppe von Flüchtlingen als Schicksalsgemeinschaft auf der Ibis, einem ehemaligen Sklavenschiff. Die Ibis ist Hoffnung und Strafe, Zukunft und Endstation zugleich. Und hinter der Mündung des Ganges wartet die Ungewissheit.
Unterdrückung und Kolonialismus, das Aufeinanderprallen von Kulturen, Liebe und Hass sind die großen Themen bei Ghosh. Spannendes soziales Drama und literarischer Abenteuerroman zugleich.
Amitav Ghosh, 1956 in Kalkutta geboren, wuchs in Bangladesch, Sri Lanka und Nordindien auf. Er studierte Geschichte und Sozialanthropologie in Neu-Delhi, und nach seiner Promotion in Oxford unterrichtete er an verschiedenen Universitäten Indiens und Amerikas, zurzeit an der Harvard University. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in New York, verbringt jedoch jedes Jahr mehrere Monate in Kalkutta.
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