Marie NDiaye: Mein Herz in der Enge (Suhrkamp)

Über Ausgrenzung schreibt die afro-französische Autorin Marie N’Diaye in ihre Roman Mein Herz in der Enge, der bei Suhrkamp erschienen ist.

Was haben die Leute in Bordeaux gegen Nadia und ihren Mann Ange, beide überaus engagierte Lehrer an einer Grundschule? Plötzlich haben die Kinder Angst vor ihnen, sie werden gemieden, ja sogar angegriffen. Eines Tages kommt Ange mit einer rätselhaften Bauchwunde nach Hause. Einer ihrer Nachbarn, ein obskurer Schriftsteller, nistet sich bei ihnen ein und verhindert, dass ein Arzt gerufen wird. Bald entzündet sich Anges Wunde und erfüllt das eheliche Schlafzimmer mit ihrem Fäulnisgeruch. Doch das ist erst der Anfang. Während die Stadt Bordeaux sich in gespenstische Nebel hüllt, nehmen Nadias Vergangenheit, lange verdrängte Obsessionen und Schuldgefühle beunruhigende Gestalt an. Die Menschen und bislang vertrauten Orte sind bedrohlich, fremd geworden. Und auch in Nadias Körper gehen eigentümliche Veränderungen vor. Im Versuch, alldem zu entfliehen, folgt sie ihrem Sohn auf eine Insel im Mittelmeer. Doch dort erwarten sie neue Abgründe.

Marie N’Diaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Für Rosie Carpe erhielt sie 2001 den renommierten Prix Fémina. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in einem kleinen Dorf im Südwesten Frankreichs.

Mein Herz in der Enge von Marie N’Diaye ist bei Suhrkamp erschienen.
(JK 15/11/08)

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