Ulla Berkéwicz zu Gast in der Buchhandlung Felix Jud

Buchhandlung Felix Jud

Donnerstag, 04.09.2008 19.00 Uhr

Neuer Wall 13

Was man Ulla Berkéwicz kaum wird absprechen können, ist ihr Mut: Allen Anfeindungen und Intrigen zum Trotz, leitet die allzu oft nur als „die Witwe“ des großen Verlegers Siegfried Unseld Verspottete den „Meisterwerkverlag“ Suhrkamp bis heute und hat dann auch noch Chuzpe genug, eine Art Requiem auf den toten Mann anzustimmen.

Überlebnis heißt das Buch, erschienen ist es im Frühjahr diesen Jahres bei Suhrkamp, wo die Bücher von Berkéwicz schon seit ihrem gefeierten Debüt Josef stirbt aus dem Jahr 1983. Die Literaturkritik hat in dem ungenannten Toten, von dessen Sterben und der Trauer um ihn Berkéwicz erzählt, meist ganz selbstverständlich Siegfried Unseld erkannt, aber auch „eine Klage vor Gott über das Sterben und den Tod sowie eine Meditation über die Maßlosigkeit jeder Trauer“, wie Roman Bucheli in der NZZ schrieb. In der taz ärgerte sich dagegen Jörg Magenau über den „raunenden, gebetshaft-pathetischen Ton“, während Iris Radisch für Die ZEIT erklärte, dass dieses Buch zwar schon „ein wenig peinlich“ sei, aber das sei „eben Trauer“ in ihrer „Maßlosigkeit und Unbedingtheit“. Ein ungewöhnliches Buch hat Ulla Berkèwicz mit Überlebnis in jedem Fall vorgelegt. Wer sich einen eigenen Eindruck verschaffen will, geht in die Buchhandlung Felix Jud, wo die Schriftstellerin und Verlegerin ihr Überlebnis vorstellen wird.

Überlebnis von Ulla Berkéwicz ist bei Suhrkamp erschienen.
(JK 30/08/08)

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