Das Buch Teufelskind der japanischen Autorin Natsuo Kirino ist ein Thriller im Stile „Nippon noir“ – provokant, abgründig, diabolisch
Aiko Matsushima ist mit den Abgründen des Lebens von Kindesbeinen an vertraut. Sie wächst in einem heruntergekommenen Bordell in Tokio heran, von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Außer einem Paar weißer Schuhe ist dem ungeliebten Kind nichts von ihr geblieben, und so muss Aiko früh lernen, sich in einer Welt voller Kälte und Rücksichtslosigkeit zu behaupten. Auch als sie älter wird, hat sie es nicht leicht. Sie schlägt sich als Prostituierte, Zimmermädchen oder Kellnerin so eben durch, stets umgeben von Schmutz, Armut und Elend – von Menschen, die Gescheiterte sind wie sie selbst. Und unmerklich wächst etwas in ihr heran, das eines Tages mit Macht an die Oberfläche drängt: Sie, die mit dem Rücken zur Wand steht, ist nun bereit, alle Tabus zu brechen. Getrieben von mörderischem Hass, bricht sie auf zu einem beispiellosen Rachefeldzug – und dabei kennt ihr Killerinstinkt keine Gnade…
Natsuo Kirino wurde 1951 in Kanazawa geboren und lebt seit ihrem 14. Lebensjahr in Tokio. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Seikei University, bevor sie sich zu einer Karriere als Schriftstellerin entschloss. Sie gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der japanischen Gegenwartsliteratur und wurde für ihre Werke mit renommierten Preisen geehrt, darunter mit dem Naoki-Literaturpreis. Ihre Bücher – derzeit liegen 16 Romane, vier Bände mit Kurzgeschichten und eine Essaysammlung von ihr vor – erscheinen weltweit in 19 Sprachen. Fünf ihrer Romane wurden verfilmt. Der große internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Roman Die Umarmung des Todes.
(JK 05/09)
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