Ein opulent ausgestalteter Zeit- und Gesellschaftsroman ist das Buch Der Nachfolger von Thomas Rosenboom, einem der bedeutendsten niederländischen Autoren der Gegenwart, das bei DVA erschienen ist.
Die Niederlande, 1912: Werfteigentümer Berend Bepol will sich zur Ruhe setzen. In seinem Schwiegersohn Niesten glaubt er den perfekten Nachfolger für die Betriebsleitung gefunden zu haben, doch plötzlich dreht sich der Wind und die beiden werden zu erbitterten Rivalen. Berend Bepols Werft ist in Schwierigkeiten. Doch als es seinem Schwiegersohn und Nachfolger Niesten gelingt, den dringend benötigten Großauftrag an Land zu ziehen, missgönnt er ihm diesen Erfolg – blind vor Neid und wie besessen setzt Bepol alles daran, den Rivalen zum Scheitern zu bringen. Er verweigert ihm den Schiffsbauplatz auf der Werft. Aber Niesten lässt nicht von seinen Plänen ab und baut das Ungetüm auf der benachbarten Weide. Als sich die Dorföffentlichkeit zum Stapellauf versammelt, kommt es zur Katastrophe…
Der Nachfolger ist ein bildkräftiger Gesellschaftsroman, in dem uns Thomas Rosenboom mit dem ihm eigenen „großen epischen Atem“, wie die FAZ schreibt, und mit fast schon erschreckender Unerbittlichkeit den Untergang zweier tragischer Gestalten in einer Epoche des Umschwungs vorführt.
Thomas Rosenboom, geboren 1956, ist einer der bedeutendsten Autoren der Niederlande. Er wurde schon vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Den Librispreis, die wichtigste literarische Auszeichnung der Niederlande, erhielt er als einziger Autor sogar zweimal: für Das Liebeswerk und Neue Zeiten.
(JK 05/09)
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