Mit ihrem Roman Die Liebesheirat, der bei btb erschienen ist, gibt Vasugi Ganeshananthan ihr viel beachtetes Romandebüt.
Es gibt viele Gründe zu heiraten – und Liebe ist nur einer davon …
„Man heiratet nicht nur einen Menschen“, sagt mein Vater zu niemand Bestimmtem. „Man heiratet eine Familie.“ Yalini, die Tochter sri-lankischer Einwanderer, fühlt sich längst heimisch in New York, als eines Tages Besuch aus Sri Lanka vor der Tür steht – mit zahllosen anrührenden Geschichten und ausreichend Zündstoff im Gepäck. Der mürrische Onkel, der in seiner Heimat einer radikalen Widerstandsbewegung angehört, will Yalini in die Familiengeheimnisse einweihen, ihre junge Cousine soll einen Mann heiraten, den sie nie zuvor gesehen hat, und die Eltern halten mit allen Mitteln an der Legende fest, ihre Ehe sei arrangiert gewesen – obwohl sie einst aus Liebe geheiratet haben. Und da man sich niemals ganz von der Geschichte der Familie befreien kann, in die man hineingeboren wurde, beginnt Yalini schließlich, der eigenen Herkunft nachzuspüren. Mal einfühlsam, mal scharfzüngig widmet sich die junge Frau der Frage, welche Arten von Ehe und Heirat ihre turbulente Großfamilie ausmachen: von der arrangierten Ehe über die freundschaftliche Verbindung, die Zwangsheirat, die Vetternheirat, die Heirat mit dem Feind, der eigentlich gar keiner ist, bis hin zur Liebesheirat mit Happy End. Doch am Ende muss Yalini selbst entscheiden, wie viel Tradition und Familie sie ertragen kann.
Vasugi Ganeshananthan studierte in Harvard, wo sie bei Jamaica Kincaid die ersten Entwürfe zu ihrem Roman Die Liebesheirat verfasste. Nach Abschluss der Columbia Graduate School of Journalism arbeitet Ganeshananthan inzwischen als Journalistin, u.a. für das Wall Street Journal, The Atlantic Monthly und The American Prospect, und engagiert sich als Vizepräsidentin der South Asian Journalists Association. Ganeshananthan lebt in New York City.
(JK 06/09)
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