
Als Commissario Proteo Laurenti nachts von einer EU-Sicherheitskonferenz nach Triest zurückkehrt, wird im selben Zug der Tierpräparator Marzio Manfredi ermordet. Die Ermittlungen belasten Laurenti zusätzlich, denn die Zeremonie zur Erweiterung der Schengen-Zone erfordert seine ganze Konzentration. Eine vermutlich rechtsradikale Gruppe, die gegen Grundstücksspekulation im großen Stil entlang der Adriaküste protestiert, hat gegen einen Teilnehmer des Festakts Morddrohungen ausgesprochen. Es handelt sich um den am internationalen Geldmarkt tätigen Spekulanten Goran Newman, dessen Sohn Sedem wiederum sich ausgerechnet in Laurentis Assistentin Pina Cardareto verliebt, die auf diese Weise ungeplant Einblick in ein Zentrum der modernen Wirtschaftskriminalität erhält.
Der sechste Kriminalroman von Veit Heinichen mit Commissario Proteo Laurenti trägt den Titel Die Ruhe des Stärkeren, ist bei Zsolnay erschienen, und taucht in die die dunklen Machenschaften in der Grenzregion um die Hafenstadt Triest. Es geht um viel Geld und die politisch-wirtschaftlichen Veränderungen in Europa.
Veit Heinichen wurde 1957 in Villingen-Schwenningen in Deutschland geboren. Er arbeitete nach einem Studium der Betriebswirtschaft als Buchhändler und für verschiedene Verlage. Er war Mitbegründer des Berlin Verlags im Jahre 1994 und bis 1999 dessen Geschäftsführer. Heute lebt Heinichen in Triest: „Der hohe Lebensstandard in Triest verhindert schnelle Änderungen, und Grenzgebiete haben andere Rhythmen als der Rest der Welt“, sagt Heinichen. Dort spielen auch die Handlungen seiner Krimis um Commissario Proteo Laurenti. Einige seiner Bücher wurden von der Regisseurin Katharina Trebitsch für die ARD verfilmt. Im September 2005 erhielt Veit Heinichen zudem den Radio Bremen Krimipreis für seine „feinfühlige, unterhaltsame und genaue Erforschung der historisch-politischen Verflechtungen, die Triest als Schauplatz mitteleuropäischer Kultur kennzeichnen“.
Im Februar 2009 ging der Autor wegen einer Rufmordkampagne, mit der er der Pädophilie beschuldigt werden sollte, an die Öffentlichkeit.
(JK 03/09)
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