Marek Krajewski: Pest in Breslau (dtv)

In Marek Krajewskis neuestem Fall aus Breslau zwischen den Weltkriegen, der Pest in Breslau heißt und bei dtv erschienen ist, macht eine Brüderschaft Ärger und Polizist Eberhard Mock scheint plötzlich in mehrere brutale Morde verwickelt zu sein.

Breslau, 1923. In der Stadt treibt eine unheimliche Brüderschaft ihr Unwesen, der „Geheimbund der Misanthropen“. Aufgenommen werden skrupellose Mörder, bestialische Verbrecher, Menschen mit eiserner Geduld und ohne Gewissen. Der Polizist Eberhard Mock hat noch nie von diesem Geheimbund gehört, als er eines Morgens völlig betrunken in einem Wald bei Deutsch Lissa erwacht, mit rosa Farbe beschmiert und ohne eine Ahnung, wie er hierhergekommen ist. Es werden in rascher Folge mehrere brutale Morde begangen, und bei jedem findet man Spuren, die auf Mock als Täter hindeuten.

Wie gewohnt ist Marek Krajewski Krimi wieder spannend und glänzend recherchiert, von einem Autor der das historische Umfeld sehr gut kennt. Breslau ist bei Krajewski ein brodelner Vulkan und die Bewohner lassen es noch einnmal richtig krachen, bevor dieser explodiert. Der Kriminalassistent Eberhard Mock passt dazu wie die Faust aufs Auge. Er ermittelt in der halbseidenen Welt der Prostitution, der er selbst zugeneigt ist. Krajewskis Bilder sind deftig und neigen zum Brutalen. Sie wirken daher authentisch, denn Breslau ist verdorben und die Welt, inder die Kriminalfälle spielen wird nicht mehr lange so sein wie sie noch ist.

Marek Krajewski, 1966 geboren, ist Altphilologe und war Dozent an der Universität Wroclaw. Seit 2007 konzentriert er sich ganz auf seine Tätigkeit als Schriftsteller. Er lebt in Wroclaw/Breslau. Seine Krimiserie mit dem Antihelden Eberhard Mock ist in Polen und inzwischen auch in Deutschland sehr erfolgreich, die Romane wurden in Polen u.a. als Krimi des Jahres und mit dem Paszport Polityki-Preis der Wochenzeitung Polityka ausgezeichnet, in Deutschland wurden sie mehrmals auf die KrimiWelt-Bestenliste gewählt.

Pest in Breslau von Marek Krajewski ist bei dtv erschienen.
(JK 10/09)

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