In Paula McLains Roman Madame Hemingway, der
im Aufbau Verlag erschienen ist, werden
die Pariser Jahre Ernest Hemingways aus
der Sicht von Hemingways damaliger, seiner ersten Ehefrau Hadley erzählt.
Chicago 1920: Hadley Richardson hat die Liebe und
das Glück bereits aufgegeben, als sie Ernest Hemingway trifft und sofort von
seinem guten Aussehen, seiner Gefühlstiefe und seiner Kunst, mit Worten zu
verführen, angezogen wird. Die beiden heiraten und gehen nach Paris, wo sie
Teil einer schillernden Gruppe Amerikaner werden, unter ihnen Gertrude Stein,
Ezra Pound und die Fitzgeralds. Doch im Paris der goldenen 20er – fiebrig,
glamourös, verwegen – lassen sich Familie und Treue kaum aufrechterhalten.
Während Hadley, inzwischen Mutter, mit Eifersucht und Selbstzweifeln ringt und
Ernests literarische Arbeit allmählich Früchte trägt, wird das Paar mit einer
Enttäuschung konfrontiert, die das Ende all dessen bedeutet, was es gemeinsam
erträumt hatte.
Das Buch stellt nicht die Person
Ernest Hemingways in den Mittelpunkt sondern konzentriert sich auf seine erste
Frau Hadley. Ungewöhnliche Seiten des Schriftstellers kommen zu Tage, ein
Sympathieträger ist Hemingway im Buch jedoch nicht. Auch geht das Buch nicht so
weit, eine tiefer gehende Milieuschilderung der Künstlerszene in den Pariser
Roaring Twenties zu liefern. Es geht der Autorin um die Liebesgeschichte zweier
so unterschiedlicher Menschen, und wie es dazu kam, dass diese Verbindung keine
Zukunft hatte.
Paula McLain, geboren 1965, studierte an der
University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonie
Yaddo und MacDowell. Sie veröffentlichte bislang zwei Gedichtsammlungen, ein
autobiographisches Werk sowie einen Roman. Paula McLain lebt mit ihrer Familie
in Cleveland.
Madame Hemingway von Paula McLain ist im Aufbau Verlag erschienen.
(JK 09/11)
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