Literaturhaus
Dienstag, 17.04.2012 19.30
Uhr
Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Eintritt: 4 – 8 Euro.
Walter
Kappacher liest aus seinem neuen Roman Land
der roten Steine, der bei Hanser erschienen ist. Andreas Isenschmid
moderiert.
Wer als
„Stiller” des Literaturbetriebs gepriesen wird, hat es meist schwer, sich gegen
die „Lauten” durchzusetzen und eine breite Leserschaft zu finden. Der 1938 in
Salzburg geborene Walter Kappacher, der in jungen Jahren als KfZ-Mechaniker und
Reisebürokaufmann arbeitete, brauchte – obwohl er bereits in den frühen
Siebzigerjahren zu publizieren begann – lange, ehe er auch außerhalb
Österreichs die ihm gebührende Anerkennung erfuhr. Als er 2009 dann den
renommierten Georg-Büchner-Preis erhielt, begannen auch jene, die für die
„Stillen im Lande” kein Ohr haben, zu begreifen, welche feinsinnige Prosa
dieser Walter Kappacher zu schreiben versteht.
Auch sein
neuer Roman Land der roten Steine spiegelt
diese Qualitäten: Schauplatz sind die Canyons in den USA, eine Welt voller
Einsamkeit und Stille. Wessely, ein Arzt aus dem Salzburger Land, bricht in die
Vereinigten Staaten auf, um im Alter über seine Zukunft nachzudenken. Mit
Everett, dem wortkargen Fahrer des Jeeps, dringt er immer tiefer in eine
Einsamkeit vor, in der er hofft, sich selbst zu finden. Doch findet man das
erhoffte neue Leben, wenn man nur aus dem alten aufbricht? Walter Kappacher
schreibt einen Roman, der ganz auf die Macht der Bilder und auf die Macht der
Sprache vertraut, der Heimat und Fremde in eine überraschende und tiefe
Beziehung setzt. Nicht zuletzt war sich die „Literarische Welt” in ihrem Urteil
über dieses Buch ganz sicher und stufte ihn als „vielleicht wichtigsten
deutschsprachigen Roman dieses Frühjahrs” ein: „Ein Roman, der das Verlangen nach
dem ganz Anderen der eigenen Existenz beredt, doch phrasenlos zum Ausdruck
bringt.” Überzeugen Sie sich von Kappachers „Verdichtung des Unspektakulären”
selbst. Der in Berlin lebende Schweizer Kritiker Andreas Isenschmid moderiert
den Abend.
Land der
roten Steine von Walter Kappacher ist bei Hanser erschienen.
(04/12)
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