Donnerstag, 21.08.2014 19.30 Uhr
Schwanenwik
38, 22087 Hamburg
Eintritt: 6 – 10 Euro
Eintritt: 6 – 10 Euro
Wilhelm
Genazino liest aus seinem neuen Roman Bei
Regen im Saal, der bei Hanser erschienen ist. Insa Wilke moderiert den
Abend.
Bei Regen im Saal von Wilhelm Genazino ist bei Hanser erschienen.
„Ich habe
ein lockeres Verhältnis zur Selbstverschrottung der Welt.“
Es treffe
ein vergeistigter Mann mit Hang zur Depression auf eine lebenstüchtige Dame
Ende ihrer Dreißiger. Es komme zu Anziehung und Abstoßung, zu Reibungen
psychischer und physischer Art. Dabei entsteht etwas Neues: ein echter
Genazino. Reinste Qualität. Begnadete Sprachtüfteleien. Hoher Suchtfaktor.
Q.e.d.
Ja, die
Formel scheint bekannt, doch das Ergebnis ist immer wieder neu. Keiner kann
solch vergnügt-melancholische Sätze schreiben wie der 1943 geborene
Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino. Der Held in seinem neuen Roman Bei Regen im Saal, ein promovierter Philosoph,
arbeitet gelegentlich als „Überwinder“, zumeist jedoch an einer Hotelbar und
später in der Lokalredaktion des Taunus-Anzeigers, sogar – die Erniedrigung
kennt keine Grenzen – in der Sportredaktion, für die er sich auf sonntäglichen
Amateurfußballplätzen herumtreiben muss. Er liebt und liegt, meistens bei
Sonja, einer Finanzbeamtin mit einer praktischen Herangehensweise an den
Alltag. Er beobachtet Tiere. Er wundert sich über Menschen, die sich nicht mehr
wundern. Und dann heiratet Sonja. Einen anderen. Die Welt unseres Helden
rutscht ein bisschen mehr aus ihrer Halterung: „Vieles im Leben geschah nur,
damit es verheimlicht werden und im Inneren des Menschen umso heftiger nacherzählt
werden konnte.“
Wilhelm
Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt in Frankfurt. Sein Werk wurde vielfach
ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis.
Bei Regen im Saal von Wilhelm Genazino ist bei Hanser erschienen.
(JK 08/14)
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