Patricia Highsmith-Abend mit Paul Ingendaay und Nina Petri im Literaturhaus am Dienstag, 5. Mai

Literaturhaus
Dienstag, 05.05.2015  19.30 Uhr 
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 – 12  Euro

Virtuosin der Beklemmung – Ein Abend über Patricia Highsmith. Paul Ingendaay stellt die Autorin und ihr Werk vor. Die Texte liest Nina Petri.

Mit drei Jahren konnte sie lesen. Mit zehn verschlang sie Dostojewskij. Mit fünfzehn wusste sie, dass sie Frauen liebte. Und als amerikanische Schriftstellerin im europäischen Exil wurde sie zur unbestrittenen Meisterin, die den Suspense-Roman aus der Krimi-Ecke holte und in die Nähe von Kafka rückte: Patricia Highsmith (1921-1995), die Virtuosin der Beklemmung.

In ihrem Tagebuch steht der Vorsatz, „nie, aber auch niemals ein ruhiges Gefühlsleben zu erwarten und darin vor allem keine Voraussetzung zum Schreiben zu sehen“. Daran hat sie sich gehalten. Mit ihrem glasklaren Stil wurde sie zu einer herausragenden Vertreterin der Nachkriegs-Moderne. Ihre Romane um den eleganten Mörder Tom Ripley oder Bücher wie Tiefe Wasser und Der Schrei der Eule inspirierten nicht nur Filmregisseure wie Hitchcock, Chabrol, Wim Wenders und Anthony Minghella, sie üben auch ein halbes Jahrhundert später noch ihre geheimnisvolle Sogwirkung aus.

Wer sie wirklich war, verraten die 8000 Seiten ihrer Tagebücher und Notebooks, in denen sie Einfälle, Handlungsskizzen und Stimmungen notierte. Man entdeckt: ein hochbegabtes, eigensinniges Mädchen. Eine Sucherin. Eine Kämpferin. Und eine Autorin, die sich von Lüge, Schuld und Verbrechen magisch angezogen fühlte. „Patricia Highsmith“, fand ein englischer Kritiker, „schreibt so über Menschen, wie eine Spinne über Fliegen schreiben würde“.
(JK 04/15)

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