Szczepan Twardoch liest im Literaturhaus am Montag, 8. Juni

Literaturhaus
Montag, 08.06.2015   19.30 Uhr  
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 4 – 7  Euro

Szczepan Twardoch liest aus seinem Roman Morphin, der bei Rowohlt Berlin erschienen ist. Es moderiert Jana Halamickova, Aleksandra Jeszke-Zillmer dolmetscht und Hartwig Zillmer liest den deutschen Text.

Warschau 1939: Leutnant Konstanty Willemann, vor dem Krieg ein Bonvivant und Dandy, streift durch die zerbombte, soeben noch blühende Stadt, in der die deutsche Besatzung alle Freiheit erstickt. Konstanty, väterlicherseits selbst Deutscher, betäubt sich mit Alkohol und Morphin — denn er ist zerrissen zwischen seinem versehrten Vater und seiner fanatischen Mutter, und er ist noch mehr zerrissen zwischen seinem unsteten Leben mit rauschhaften Nächten bei der jüdischen Edelprostituierten Salomé und der Sorge um die Zukunft seiner Familie, um seine Ehefrau und den vergötterten kleinen Sohn. Doch dann schließt Konstanty sich dem Widerstand an. Getarnt mit der väterlichen Uniform und tadellos Deutsch sprechend, wagt er immer riskantere Aktionen und lernt sich bald besser kennen — als einen erschreckend anderen. Eine konspirative Reise mit der undurchschaubaren Adeligen Dzidzia führt ihn durch eine Vorhölle verwüsteter Landschaften in das noch heile Budapest. Die Fahrt wird für Konstanty zur Prüfung, ob er sich dem Untergang, der Warschau ergriffen hat und ihn selbst mitzureißen droht, noch entziehen kann.

Morphin ist ein furioser und fast 600 Seiten langer Parforceritt, mit dem Szczepan Twardoch sein literarischer Durchbruch gelang.“ (SWR, Buch der Woche 5.5.14). „… ein Mensch, der sich retten will, jedoch ebenso hoffnungslos verloren zu sein scheint wie sein Land…“ (SWR 2). „…Morphin ist ein Buch um Identität in der Katastrophe des Krieges, über ein Ringen um einen Standpunkt, um das Weitermachen im Leben, das eigentlich vorbei zu sein scheint…“ (Glanz & Elend – Literatur und Zeitkritik). In Polen verglich man ihn mit Gombrowicz. Ein wildes Buch schreiben die Kritiker.

Szczepan Twardoch, geboren 1979, gilt als herausragende neue Stimme der polnischen Literatur. Sein Roman Morphin war in Polen ein Bestseller. Er erhielt dafür den renommierten Polityka-Passport-Preis. Twardoch lebt in Pilchowice in Schlesien. 

Morphin von Szczepan Twardoch ist bei Rowohlt Berlin erschienen.

Eine Veranstaltung des Literaturzentrum e.V. in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg.
(JK 06/15)


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