
Grand Elysee
Mittwoch, 25.11.2015
19.00 Uhr
Rothenbaumchaussee 10, Hamburg
Eintritt: 15 Euro
Lesung und Gespräch mit Herta
Müller. Zum Auftakt der neuen Reihe „Literatur im Elysee“ liest Herta Müller
aus ihren Werken und wird in einem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Jürgen
Wertheimer, Universität Tübingen, Sabine Witt und Prof. Dr. Wolfgang
Müller-Michaelis, Hamburger Autorenvereinigung, über ihr Leben und Schreiben
berichten.
„Ich stehe (wie so oft)
auch hier neben mir selbst.“ So begann Herta Müller ihre Tischrede nach der
Verleihung des Nobelpreises 2009. In ihrem im letzten Herbst bei Hanser erschienenen
Buch Mein Vaterland war ein Apfelkern erzählt sie in einem langen
Gespräch mit der Lektorin und Publizistin Angelika Klammer von ihrem
ungewöhnlichen Lebensweg, der vom Kind, das in Rumänien Kühe hütet, bis zur
weltweit bekannten Schriftstellerin im Stadthaus in Stockholm führt.
Mit ihrem Bericht vom
Ankommen in einem neuen Land fällt auch ein ungewohnter Blick auf das
Deutschland der 1980er und 1990er Jahre und auf die Gesellschaft, in der wir heute
leben. Doch vor allem gibt dieses „berührende Interview-Buch“ (KulturSPIEGEL)
Auskunft über eine kalte Kindheit mit einer Mutter, die im russischen
Arbeitslager gebrochen und gewalttätig geworden ist, über einen Vater, der bei
der Waffen-SS gedient hat und den Zufluchtsort, den die Dichterin für sich
gefunden hat. „Ich brauchte jeden Tag dringend die Schönheit der Sätze“,
erklärt Herta Müller, „aber ich schrieb, um einen Halt zu finden gegen das
Elend des Lebens und nicht, weil ich Literatur machen wollte.“
Mein Vaterland war ein Apfelkern von Herta Müller ist bei Hanser erschienen.
(JK 11/15)
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