Hass
ist der Abschluss von Arne Dahls Thriller-Quartetts, das bei Piper erschienen ist.
Ein Rachefeldzug gegen den
Chefermittler oder die Verschwörung eines unsichtbaren Gegners? Erschüttert
betrachtet Paul Hjelm die verzweifelte Videobotschaft zweier seiner Ermittler.
Zeitgleich detoniert in der Wohnung seiner Kollegin Donatella Bruno eine heimtückische
Paketbombe – ein tragischer Zufall? Nein, Paul Hjelm ist überzeugt davon, dass
die Verbrechen ganz gezielt ausgeführt werden: Jemand muss ihn und seine
geheime Opcop-Gruppe enttarnt haben. Wer aber könnte ein Motiv besitzen, sie
zerschlagen zu wollen? Hjelm lässt in verdeckten Zweierteams rund um den Globus
ermitteln und spürt ein schwedisches Biotech-Labor auf, das an der Manipulation
des menschlichen Körpers Milliarden verdienen will.
Der große Verdienst von
Arne Dahls Krimis ist, dass er konsequent die traditionelle Perspektive der
Gattung vom oft engen Tunnelblick hin zu einer Vision geöffnet hat. Er lässt
nicht einfach die Ordnung gegen das Chaos antreten oder lässt Gut gegen Böse
kämpfen. Er leitet den Leser hin zu einer fruchtbaren Diskussion über Humanismus
und Demokratie und entlarvt, dass die europäische Tradition diese Ideen
durchaus auch als Feinde betrachtet. Er prangert nicht zuletzt damit den
salonbeherrschenden Neoliberalismus an. Arne Dahl schafft es Glaubwürdigkeit
und Aktualität in seinen Krimis unterzubringen, auch wenn dias Geschehen
unrealistisch anmuten mag. Gerade das macht den Thrill bei Arne Dahl aus.
Arne Dahl, Jahrgang 1963,
hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe, zuletzt den
Bestsellern Bußestunde und Der elfte Gast, eine der weltweit
erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen
bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über eine Million
Bücher. 2012 begann er mit Gier das
Thriller-Quartett mit den Folgebänden Zorn
und Neid, wobei Hass nun den Abschluss bildet.
Hass von Arne Dahl ist
bei Piper erschienen.
(JK 06/15)
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