Von der französischen
Autorin Karine Giebel ist bei Bloomsbury ihr prämierter Krimi Die Flügel,
mein Engel, zerreiß ich dir erschienen.
Cloé hat es geschafft: In
ihrer Werbeagentur steht ihr der Chefposten in Aussicht, die Beziehung mit dem
charmanten Bertrand läuft bestens und sie genießt ihr Pariser Leben in vollen
Zügen. Doch als sie eines Abends auf dem Nachhauseweg verfolgt wird, setzt sich
die Angst in ihrem Leben fest. Wer ist diese schattenhafte Gestalt, die ihr nun
immer wieder nachstellt und ihr Leben in seinen Grundfesten zu erschüttern
droht? Ihr gewalttätiger Ex-Mann? Ihr Kollege aus der Agentur, der mit ihr um
den Chefposten konkurriert? Oder gar Bertrand, der immer gerade dann nicht da
ist, wenn der Schatten auftaucht? Oder hat ihr Umfeld recht und sie bildet sich
alles nur ein? Ihre letzte Hoffnung ist Hauptkommissar Alexandre Gomez, der
sich – wenn auch nicht auf offiziellem Dienstwege – auf die Spur des Schattens
macht. Eine Suche, die auch für ihn lebensgefährlich wird...
Der
Aspekt, Kontrolle über die Gedanken zu haben, beherrscht Karine Giebels Krimi,
in dem sich eine bisweilen aufdringliche, wenig sympathische junge Frau von
einem Schatten verfolgt fühlt. Man weiss nicht, ob sie paranoid ist oder ob es da wirklich jemanden gibt.
Dieses vage Gefühl einer beunruhigenden Präsenz von etwas Unbestimmten, unter
dem man leidet, wenn alles um einen herum ins Rutschen gerät und niemand einem
Glauben schenkt, überträgt sich auf den Leser. Der Krimi übt eine gewaltige
Spannung aus und überzeugt mit gut gezeichneten Charakteren.
Karine Giebel wurde 1971
im Département Var geboren, wo sie auch heute noch lebt. Schon während ihres
Jura-Studiums widmete sie sich dem Verfassen von psychologischen
Spannungsromanen und gilt inzwischen als DIE weibliche Stimme des französischen
Kriminalromans. Ihre Bücher wurden mit zahlreichen Preisen bedacht, für Die
Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir erhielt sie den Prix Polar 2012.
Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir von Karine Giebel ist bei Bloomsbury
Berlin erschienen.
(JK 12/14)
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