Buchhandlung Christiansen
Dienstag, 05.07.2016
20.00 Uhr
Bahrenfelder Straße 79, Hamburg
Eintritt: 6 Euro
Polnisch-Deutsche Lesung im
Rahmen der literatur altonale: Szczepan
Twardoch liest aus seinem Roman Drach, der bei Rowohlt Berlin erschienen ist. Die deutschen Texte liest Michail Paweletz, Pawel Sprawka moderiert
und übersetzt.
Szczepan
Twardoch, geboren 1979, gilt als herausragende Stimme der jungen polnischen
Literatur. Mit seinem Roman Morphin gelang ihm der Durchbruch. Er wurde
für die wichtigsten Literaturpreise nominiert (ausgezeichnet u.a. mit dem
Polytika Passport-Preis). Mit Drach hat er den Publikumserfolg seines
ersten Romans noch übertroffen.
Die
Erde weiß alles. Mit kühlem Blick, der die Zeiten durchdringt, sieht sie alles,
was auf ihr geschieht. Sie kennt das Kind Josef Magnor, das im Oktober 1906 den
Geschmack der Wurstsuppe schmeckt und nie mehr vergisst. Josef, der im Dreck
der Schützengräben von Frankreich landet und später im Bett der jungen
Caroline. Dem diese Erde jahrelang ein Versteck im schlesischen Stollen bietet,
nachdem er aus Eifersucht eine Tragödie angerichtet hat.
Die
Erde kennt Nikodem, Josefs Urenkel. Nikodem, der zu seiner Geliebten zieht,
aber von seiner Frau und Tochter nicht loskommt, auch nicht von dem schönen
Haus, das er sich, gefragter Architekt des neuen Polen, gebaut hat – alles
entgleitet ihm, auch die Geliebte. Was wird er retten können? Die Erde kennt
das Ende, sie bleibt grausam kalt...
Szczepan
Twardoch lässt die Erde selbst erzählen – den Drachen, der den Menschen
ausspeit und ihn wieder verschlingt: In kühner Montage, ein ganzes Jahrhundert
wie in einem einzigen Blick, schildert er die Dramen zweier Männer und die
Chronik ihrer schlesischen Familie, vier Menschenalter. Ein grandioser Reigen
von Werden und Vergehen, von der Suche nach Liebe und der Sehnsucht, sie
festzuhalten – und ein gewaltiges Panorama des 20. Jahrhunderts.
Drach von Szczepan Twardoch ist bei Rowohlt
Berlin erschienen.
Eine
Lesung des Literaturzentum Hamburg e.V. mit Unterstützung der
Deutsch-Polnischen Gesellschaft und des Rowohlt Verlags.
(JK 06/16)
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