Markus Stromiedel: Zone 5 (Droemer)

Ein düsteres Zukunftsszenario zeichnet Markus Stromiedel in seinem spannenden Roman Zone 5, der bei Droemer erschienen ist.

Um 2060 ist Deutschland in Zonen aufgeteilt. Auch Köln ist eine geteilte Stadt, abhängig von einem indischen Pharmamulti, geschieden in streng voneinander abgeschottete Bezirke. Die Reichen leben in luxuriösen Bereichen im Stadtzentrum, während jenseits der Grenzmauern die Armen in den Slums um ihr Überleben kämpfen. Alex, eine junge Frau aus der Zone 4, begehrt gegen das System auf. Ihre lebensbedrohlich erkrankte Zwillingsschwester braucht ein Medikament, das es nur in der ersten Zone gibt. Der Versuch, dort dieses Medikament zu beschaffen, wird Alex zum Verhängnis. Sie wird gefasst – auf unerlaubten Grenzübertritt steht die Todesstrafe. David, ein junger privilegierter Anwalt der Zone 1, übernimmt ihre Verteidigung und setzt eine Eskalation in Gang, mit der niemand gerechnet hat.

Markus Stromiedel versucht aufzuzeigen, wie es gelingen kann, ein autoritäres Regime aus den Angeln zu heben. Hierfür hat der Autor sehr genau recherchiert, denn das von ihm heraufbeschworene Szenario wirkt authentisch und durchaus vorstellbar, die Handlung gestaltet er überaus spannend. Die Hauptfiguren werden dabei an ihre eigenen Belastungsgrenzen getrieben, es gibt nicht denjenigen, der alles kann und woraus sich ableiten ließe, dass alles gut wird.

Markus Stromiedel schrieb als Journalist für Die Zeit und die Frankfurter Rundschau, bevor er in die Filmbranche wechselte. Er war Chefdramaturg bei der Bavaria Film, Creative-Producer für Columbia TriStar und Writing-Producer für Studio Hamburg. Seit 1999 schreibt er als freier Autor Drehbücher. Seither entstanden die Bücher für viele erfolgreiche Krimis und Fernsehfilme (u.a. Tatort, Der Staatsanwalt, Stubbe: Von Fall zu Fall).

Zone 5 von Markus Stromiedel ist bei Droemer erschienen. 
(JK 03/16)

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