8.
Harbour Front Literaturfestival
Nochtspeicher
Samstag
17.09.2016
19.00 Uhr
Bernhard-Nocht-Straße
69, Hamburg
Eintritt: 10
Euro
Debütantensalon - der 2. Abend mit Emanuel Bergmann
und Shida Bazyar. Emanuel Bergmann stellt seinen Roman Der Trick vor,
der bei Diogenes erschienen ist. Shida Bazyar stellt ihren Roman Nachts ist
es leise in Teheran vor, der bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Hans-Juergen
Fink moderiert.
Auch in diesem Jahr hat
der Buchmarkt wieder zahlreiche Debütanten hervorgebracht. Der Vorauswahljury
lagen an die 50 Roman-Erstlinge von Autorinnen und Autoren vor, aus denen sie
acht ausgewählt hat, die sich um den begehrten Klaus-Michael Kühne-Preis
bewerben, der mit 10.000 Euro prämiert ist. Am 23. September wird dann der
Sieger aus der Hand des Stifters Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne den Preis
überreicht bekommen.
Eine
aufrüttelnde Familiengeschichte zwischen Revolution, Flucht und deutscher
Gegenwart: Vier Familienmitglieder, vier Jahrzehnte, vier unvergessliche
Stimmen. Aufwühlend und anrührend erzählt Shida Bazyar eine Geschichte, die
ihren Anfang 1979 in Teheran nimmt und den Bogen spannt bis in die deutsche
Gegenwart.
1979.
Behsad, ein junger kommunistischer Revolutionär, kämpft nach der Vertreibung
des Schahs für eine neue Ordnung. Er erzählt von klandestinen Aktionen,
funkenschlagender Hoffnung und davon, wie er in der literaturbesessenen Nahid
die Liebe seines Lebens findet. Zehn Jahre später in der deutschen Provinz:
Behsad und Nahid sind nach der Machtübernahme der Mullahs mit ihren Kindern
geflohen. Stunde um Stunde verbringen sie vor dem Radio und hoffen auf
Neuigkeiten von den Freunden, die untertauchen mussten. Sie wollen
zurückkehren, unbedingt, und suchen zugleich eine Heimat in der Fremde.
1999
reist deren Tochter Laleh gemeinsam mit ihrer Mutter nach Teheran. Zwischen „Kafishaps“,
Schönheitsritualen und geflüsterten Geheimnissen lernt sie ein Land kennen, das
sich nur schwer mit den Erinnerungen aus der Kindheit deckt. Ihr Bruder Mo
beobachtet ein Jahrzehnt später belustigt die pseudoengagierten Demos der
deutschen Studenten. Doch dann bricht die Grüne Revolution in Teheran aus und
stellt seine Welt auf den Kopf.
Shida Bazyar, geboren
1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben. Neben Veröffentlichungen
von Kurzgeschichten war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses 2012
und Studienstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Nachts ist es leise in Teheran von Shida
Bazyar ist
bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
1934, in Prag, bestaunt
der fünfzehnjährige Rabbinerssohn Mosche Goldenhirsch im Zirkus die
Zauberkunststücke des legendären „Halbmondmanns“ und seiner liebreizenden
Assistentin – es ist um ihn geschehen, und zwar gleich doppelt. Er rennt von zu
Hause weg und schließt sich dem Zirkus an, der nach Deutschland weiterzieht. Einst
war er der „Große Zabbatini“, der 1939 in Berlin als Bühnenzauberer Erfolge
feierte, heute ist er ein mürrischer alter Mann in Los Angeles, der den Glauben
an die Magie des Lebens verloren hat. Bis ihn 2007 ein kleiner Junge aufsucht,
der mit Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will. In Los Angeles
klettert der zehnjährige Max Cohn aus dem Fenster seines Zimmers, um den Großen
Zabbatini zu finden. Der Junge ist überzeugt: Nur Magie kann seine Eltern, die
vor der Scheidung stehen, wieder zusammenbringen.
Ein bewegender und
aberwitziger Roman über verlorene und wiedergewonnene Illusionen, über die
Zerbrechlichkeit des Lebens und den Willen, sich verzaubern zu lassen.
Emanuel Bergmann, geboren
1972 in Saarbrücken, ging nach dem Abitur nach Los Angeles, um dort Film und
Journalismus zu studieren. Er war viele Jahre lang für verschiedene
Filmstudios, Produktionsfirmen und Verlage in den USA und Deutschland tätig.
Derzeit unterrichtet er Deutsch, übersetzt Bücher und schreibt Artikel für
diverse deutsche Medien. Der Trick ist sein erster Roman.
Der Trick von Emanuel Bergmann ist bei Diogenes erschienen.
(JK 096/16)
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