Literaturhaus
Mittwoch, 12.10.2016 19.30 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 6 / 10 Euro
Gerhard Falkner liest aus seinem Debütroman
Apollokalypse, der im Berlin Verlag
erschienen ist. Martin Ebel moderiert den Abend.
In seinem
Debütroman zeichnet der hoch angesehene Lyriker Falkner ein Berlin der 1980er-
und 1990er-Jahre, dessen Unfertigkeit, dessen Hin- und Hergeworfensein zwischen
Grellheit und Orientierungssuche sich in einem unruhigen Personal
widerspiegeln. Georg Autenrieth, Heinrich Büttner und Dirk Pruy verkörpern den
neuen „Typ junger Männer ›Modell Bundesrepublik‹. Mit Vorsprung auf die Welt
gekommen. Söhne, Erben, Luxusausführungen mit Sonderausstattung“. Sie leben
ausschweifend, geben sich in Kreuzberg und Mitte, fast dionysisch lässt es sich
beschreiben, Drogen, der Lust und Kunst hin, vergeuden in Übermut ihre Jugend,
lieben Isabel. Aber „noch brach der Schimmer einer dunklen Seite die typische
Eintönigkeit der Glückskinder und die Gnade der deutschen Geburt“. Büttner hält
der Leere nicht stand, und während er in psychiatrische Behandlung gerät, sucht
Autenrieth sich in der Öffentlichkeit vollständig aufzulösen. In diesem
teuflischen, höchst reflektiven Roman explodiert die Zeitgeschichte in den
Verstrickungen von RAF, BND und Stasi.
Gerhard
Falkner, geboren 1951, zählt zu den bedeutendsten Dichtern der Gegenwart. Aus
der Lyrik kommend, bewegt er sich sprachgewandt in allen literarischen Genres,
wirkt zudem als Essayist und Übersetzer. Zu seinen Auszeichnungen gehören der
Peter-Huchel-Preis und der Kranichsteiner Literaturpreis. Er war 2013 der erste
Fellow für Literatur in der neugegründeten Kulturakademie Tarabya in Istanbul
und zuletzt, 2014, Stipendiat in der Villa Aurora in Los Angeles, Kalifornien.
Er lebt in Berlin und Bayern. Apollokalypse
ist nominiert für den Deutschen Buchpreis 2016.
Apollokalypse
von Gerhard
Falkner ist im Berlin Verlag erschienen.
(JK 10/16)
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