Edgar Rai: Etwas bleibt immer (Berlin Verlag)

Um einen Mann mit einer multiplen Persönlichkeit geht es in Edgar Rais Roman Etwas bleibt immer, der im Berlin Verlag erschienen ist.

Nicolas hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf auf dem Anwesen über Rayol-Canadel-sur-Mer, einem traumhaft gelegenen Ort an der südfranzösischen Mittelmeerküste. Es gibt hier allerdings auch nicht viele Menschen: den Gärtner, die Haushälterin, die Nachbarstochter mit ihren wechselnden Party-Freundinnen und den Hund Silencio, der nicht bellt. Als Housesitter des Feriendomizils eines deutschen Großindustriellenpaares hat sich der junge Mann von der Welt zurückgezogen, weil er weiß, es geht ihm besser in selbstgewählter Einsamkeit – ihm und der Welt. Sein täglicher Langstreckenlauf gibt ihm Ruhe und Sicherheit. Doch als sich das Ehepaar Breuer für eine Woche mit Gästen ankündigt, kehrt Nicolas’ Unruhe zurück. Mit einer verwüsteten Suite im Westflügel fängt es an, und es wird einen Toten geben. 

Edgar Rai hat einen atmosphärisch dichten und unterhaltsamen Roman geschrieben, angereichert mit Krimielementen. Er versteht es eine untergründige Spannung aufzubauen. Dabei benutzt er einen raffinierten Erzählstil, indem er den Erzähler über sich in der dritten Person sprechen lässt, was ihn zu einem Beobachter seiner gespaltenen Persönlichkeit macht.

Edgar Rai, geboren 1967 in Hessen, studierte Musikwissenschaften und Anglistik. Von 2003 bis 2008 war er Dozent für kreatives Schreiben an der FU-Berlin. Seit 2012 ist er Mitinhaber der Buchhandlung Uslar & Rai in Berlin. Mit seinem Bestseller Nächsten Sommer gelang ihm 2010 der Durchbruch als Autor. Er lebt mit seiner Familie in Berlin. 

Etwas bleibt immer von Edgar Rai ist im Berlin Verlag erschienen. 
(JK 10/16)

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