Der französische Autor Michel
Bussi beschreibt in seinem Roman Das verlorene Kind, der bei Rütten
& Loening erschienen ist, eine hochemotionale und gefährliche
Identitätssuche eines kleinen Jungen.
Malone ist ein ganz
normaler Junge. Er spielt gerne mit seinem Stofftier und liebt es, Geschichten
zu erfinden. Oder sagt er etwa die Wahrheit, wenn er behauptet, dass die Frau,
bei der er lebt, nicht seine leibliche Mutter ist? Keiner glaubt ihm. Keiner
außer dem Schulpsychologen Vasile, dem es nach und nach gelingt, aus Malones
Erinnerungsfetzen, die Wahrheit zusammenzusetzen. Doch plötzlich ist sein Leben
in größter Gefahr und auch das von Malone...
Das verlorene Kind ist ein besonders cleverer und gut aufgebauter Thriller. Michel Bussi
startet von einem banalen geradezu unbedeutenden Vorkommnis. Ein Kind erzählt
voller Fantasie eine Geschichte. Diese Geschichte entfaltet plötzlich ungeahnte
Dynamik und mündet in Intrigen und einer spannungsreichen Handlung. Michel
Bussi schafft es, mit den Augen des Kindes zu sehen und sich in die kindliche
Gefühlswelt zu versetzen. Daraus ergibt sich die Originalität dieses Romanansatzes,
der anders ist als bei den auf Erwachsene ausgerichteten Thrillern. Michel
Bussi hat dabei einen machiavellistischen Thriller geschrieben, in dem die
Fäden in unerbittlicher Spannung so gut miteinander verflochten sind, dass es
unmöglich ist, die Geschichte vor den letzten Kapiteln komplett zu fassen und
zu verstehen. Gerade das ist ein Markenzeichen Michel Bussis. Er hält den Leser
in der Schwebe und lässt dabei große Gefühle walten.
Michel Bussi, geboren
1965, Politologe und Geograph, lehrt an der Universität in Rouen. Er ist einer
der drei erfolgreichsten Autoren Frankreichs. Seine Romane wurden in zahlreiche
Sprachen übersetzt und sind internationale Bestseller.
Das verlorene Kind von Michel Bussi ist bei Rütten &
Loening erschienen.
(JK 12/16)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen