Hein
& Fiete
Samstag, 29.04.2017 ab
15.00 Uhr, Lesungen ab 19.00 Uhr
Pulverteich 21, Hamburg
Eintritt: frei
Schwule
Buchmesse: Die Verlage Albino, Männerschwarm und Querverlag präsentieren ihre
neuen Bücher, laden zum Plausch mit den Verlegern und zu Autorenlesungen mit
Julian Mars, Olav Meyer-Sievers und Thomas Mohr.
Neuerscheinungen,
Lesungen, Gespräche:
15:00 - 19:00 Uhr:
Stöbern in den neuen Büchern und Plausch mit den Verlegern
16:00 - 16:30
Präsentation Neuerscheinungen Männerschwarm Verlag
17:00 - 17:30
Präsentation Neuerscheinungen Querverlag
18:00 - 18:30
Präsentation Neuerscheinungen Albino Verlag
19:00 – 20:30 Uhr:
Autorenlesungen mit Julian Mars (Berlin), Olav Meyer-Sievers (Hamburg) und
Thomas Mohr (Hamburg).
Julian Mars liest aus
seinem Roman Jetzt sind wir jung, der unterhaltsam und authentisch vom
Schwulsein und Erwachsenwerden im Zeitalter von Planetromeo und Grindr erzählt.
Als ob die Sache mit dem
Erwachsenwerden nicht schon kompliziert genug wäre! Felix fragt sich, warum es
ihm manche Menschen besonders schwer machen müssen. Seine Mutter will ihn
einfach nicht loslassen, seine Freunde gehen ihm die meiste Zeit auf die Nerven
– und dann ist auch noch sein Ex-Freund Martin plötzlich zurück in der Stadt. Felix
weiß, dass die beiden eher früher als später aufeinandertreffen werden. Und er
hat gute Gründe, sich vor der überfälligen Aussprache zu fürchten. Irgendwann
fängt das Leben an, ernst zu werden. Und Felix hat das Gefühl, dass dieser
Moment unmittelbar bevorsteht.
Julian Mars hatte als
Kind einen Lieblingsbaum, auf den er immer kletterte, um sich in Ruhe
Geschichten auszudenken. Prägende Jahre verbrachte er in Hamburg und Köln, wo
ihm an einem frühen Samstagmorgen in der Linie 4 die Idee zu seinem Debütroman
Jetzt sind wir jung kam. Inzwischen lebt er in Berlin und hat ein Bild seines
Lieblingsbaums auf dem Schreibtisch stehen. Er wird immer wieder gefragt, wie
viel er mit seiner Hauptfigur Felix gemeinsam hat. Bisher hat aber noch niemand
eine ehrliche Antwort bekommen.
Olav Meyer-Sievers liest
aus seinem Roman Diffuses Licht über schwules Heranwachsen im Hamburg
der Siebzigerjahre.
Nach
der Scheidung der Eltern lebt Tom mit seiner Mutter wie in einer
Wohngemeinschaft zusammen, und mit Till hat er auch die Hürde des Coming-out
locker überstanden. Die Frischverliebten fahren in den Urlaub, doch als sie
zurückkommen, ist etwas Furchtbares geschehen: Toms Mutter hat Selbstmord
begangen.Tom lernt, dass Nähe und Verlust zusammen gehören, und aus Angst vor
weiteren Enttäuschungen zieht er sich in seine Kifferträume zurück. Ein halbes Leben rauscht wie hinter einer
Glasscheibe an ihm vorüber, bis ihn eine neue Katastrophe aus der Apathie
reißt. Flokatis, Jimi Hendrix und leichte Drogen: die „fetten“ 1970er und 1980er
Jahre nehmen in diesem Roman noch einmal Gestalt an. Meyer-Sievers hat mit Tom
einen charmanten Antihelden geschaffen, der am liebsten ein Pfeifchen reinzieht
und den großen Durchblick sucht. Am Ende gelingt ihm das auch, doch anders als
erwartet.
Olav
Meyer-Sievers wurde 1957 geboren. Den gelernten Beruf des Fotografen hängte er
an den Nagel, um Kreativdirektor einer Eventagentur zu werden. Er lebt als
freiberuflicher Kommunikationsberater, Trauerredner, Workshopleiter und
Notfallhelfer des Kriseninterventionsteams in Hamburg.
Thomas Mohr liest aus
seinem Roman Schützen über schwules Leben im Nationalsozialismus und bei
der Wehrmacht – und über multinationale Partnerschaften heute.
Der
Krieg als Schauplatz einer zaghaften Liebesgeschichte zweier
Wehrmachtssoldaten. Berührend, bewegend, verboten. Der Geschichtsstudent Timo
beschäftigt sich für ein Seminar eher widerwillig mit den Kriegserinnerungen
seines Großvaters Ernst. Bei den Recherchen stößt er allerdings auf
überraschende Informationen, die seinen Forschergeist nun doch anregen. Er
entdeckt nämlich, dass sich Ernst an der Ostfront in einen anderen
Wehrmachtssoldaten verliebte. Bei seinem Großvater reißen Timos Nachforschungen
alte Wunden auf. Er ist wie sein Enkel homosexuell, hat seine Liebe aber nie
leben können, denn als er sich zum ersten und einzigen Mal in einen Mann
verliebte, war er bereits verheiratet. Aus Mangel an Courage und Gründen der
Vernunft entschied er sich für Ehefrau und Familie. Auch Timo und seinen
jordanischen Freund Ammar trennen Welten. Enkel und Großvater machen sich auf
den Weg, aus der Geschichte zu lernen – gemeinsam und jeder für sich. Am Ende
erkennt Timo, dass er die Chance hat, die seinem Großvater verwehrt war: für
seine Liebe zu kämpfen.
Thomas
Mohr arbeitet als Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk. Er studierte
Geschichte, Journalistik und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg.
Schon vor seinem Magisterabschluss schrieb er für verschiedene Zeitungen und
wechselte dann Anfang der 90er Jahre zu dem Radiosender NDR 2, für den er bis
heute tätig ist. Die Schützen ist der erste Roman des 45-jährigen
Hamburgers.
(JK 04/17)
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