Yasmina Khadra: Die Engel sterben an unseren Wunden (Ullstein)

Frankreich – Ehrengast 2017 der Frankfurter Buchmesse

Algerien, 1937. Im ländlichen Algerien zwischen den Weltkriegen wächst der junge Muslim Turambo in extremer Armut auf, getrieben von nur einer Sehnsucht: Er will in Freiheit und Würde leben – wie die französischen Kolonialherren. Wenige Jahre später genießt er als gefeierter Boxchampion den ersehnten Ruhm, lernt das mondäne Stadtleben, den Luxus und die Liebe kennen. Doch die glanzvolle Karriere fordert einen hohen Preis, und das Glück ist nur von kurzer Dauer. Turambo sitzt im Gefängnis und wartet. Im Morgengrauen wird der Wärter ihm die letzte Mahlzeit bringen, die letzte Zigarette. Turambo versucht, ruhig zu bleiben, nachzudenken. Er ist 27 Jahre alt. Was ist aus ihm geworden? Er erinnert sich an seine Kindheit, an Hunger und Armut. An seine unbändige Sehnsucht, aufzusteigen. Er denkt an seinen Freund Gino, der ihn auf dem Weg aus der Gosse zum gefeierten Boxchampion begleitete. An Irène, die Liebe seines Lebens, für die er seine Karriere opferte und zum Verbrecher wurde. 

Eindrucksvoll erzählt Yasmina Khadra die tragische Geschichte eines jungen Mannes, der von einem besseren Leben träumt – und scheitert. In atmosphärisch dichten Szenen gewährt er außerdem Einblick in ein zerrissenes Land, in dem Korruption und unüberwindbare soziale Gegensätze den Nährboden für Angst und Terror bereiten.

Yasmina Khadra ist der Künstlername des 1955 geborenen Autors Mohammed Moulessehoul. Yasmina Khadra zählt heute zu den wichtigsten literarischen Stimmen der arabischen Welt und ist einer der erfolgreichsten Autoren Frankreichs. Yasmina Khadra lebt in Paris und wurde 2011 u.a. mit dem Literaturpreis der Académie française ausgezeichnet.

Die Engel sterben an unseren Wunden  von Yasmina Khadra ist bei Ullstein erschienen. 
(JK 08/17)

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