Café Leonar,
Dienstag 28.11.2017 20.00 Uhr
Grindelhof 59, Hamburg
Eintritt: 7.50 / 10 Euro
Jüdischer Salon im Café Leonar: Die israelische
Schriftstellerin Lizzie Doron liest aus ihrem Buch Sweet Occupation, das
bei dtv erschienen ist, über die verurteilten ehemaligen Terroristen Muhammad,
Suleiman und Jamil aus den besetzten Gebieten sowie die Israelis Chen und Amil,
die den Dienst an der Waffe verweigerten. Männer, die im Gefängnis saßen und,
nachdem sie wieder freikamen, die „Friedenskämpfer-Bewegung“ gründeten,
entschlossen, ihrem Leben eine entschieden andere Richtung zu geben. Den
deutschen Text liest Laura de Weck, Marion Kollbach moderiert.
Die
Begegnung mit dem Fremden – eine Begegnung mit dem Fremden in sich selbst: Fünf
Männer in der Mitte ihres Lebens. Muhammad nahm Kontakt zu Lizzie Doron auf,
und so traf sie diese Männer: Feinde, Widersacher. Palästinenser, die die Juden
töten wollten, und Israelis, die sich geweigert hatten, ihr Land zu
verteidigen. Ein Jahr lang hörte sie ihren Kindheitserinnerungen zu, lernte
ihre Gefühle kennen, ihre Träume und Ängste, erfuhr von dem Moment, als sie
anderen das Leben nahmen. Entstanden ist ein ergreifendes Dokument über einst
Radikale, die dem sinnlosen Hass eine Perspektive entgegensetzen: Worte sind
stärker als Molotowcocktails, Handgranaten oder Steine. Und Rettung bringen oft
diejenigen, die nicht mit dem Strom schwimmen.
Lizzie
Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, studierte Linguistik, bevor sie
Schriftstellerin wurde. Ihr erster Roman Ruhige Zeiten wurde mit dem von
Yad Vashem vergebenen Buchman Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den
Jeannette Schocken Preis. In der Begründung der Jury heißt es: „Lizzie Doron
schreibt über Menschen, die von ‚dort‘ kommen, die den Holocaust überlebten und
nun zu leben versuchen. In Israel. Fremd, schweigend, versehrt - und stets ihre
Würde wahrend. Mit großer Behutsamkeit nähert die Autorin sich ihren Figuren
und mit großem Respekt wahrt sie Distanz.“
(JK 11/17)
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