Der Roman Ein irischer Dorfpolizist
von Graham Norton ist ein Kriminalroman und
gleichzeitig eine berührende Geschichte über Liebe, Geheimnis und Verlust, mit
einem dunklen Grundton, leisem Humor und einer großen Liebe zu allen Figuren. Sergeant
PJ Collins ist nicht dick, er ist fett. PJ gerät schnell ins Schwitzen und
schnell aus der Puste, er hat in dem verschlafenen Kaff Duneen aber zum Glück
auch nicht viel zu tun. Das ändert sich, als bei Schachtarbeiten menschliche
Überreste gefunden werden. Im Dorf ahnen alle gleich, wessen Knochen das sein
müssen: Tommy Burke, verschwunden vor zwanzig Jahren, genau an dem Tag, an dem
sich seine Verlobte und seine Geliebte auf dem Marktplatz prügelten. PJ geht
daran, die Frauen zu befragen – beide immer noch unglücklich und ungeliebt. Und
begeht dabei einige schwer verzeihliche Fehler. Der aus Cork angereiste
Kriminalkommissar hält den Dorfsheriff sowieso für eine Niete. Doch er irrt
sich.
Graham Norton hat einen
leisen Kriminalroman geschrieben. Sehr liebevoll und ausgesprochen gut gelingen
ihm die Charakterzeichnungen der Figuren, die vielseitig und mehrdimensional
sind. Er hat überhaupt mehr Wert auf das Lokalkolorit gelegt als auf einen
actiontreibenden Krimi. Insgesamt kommt der Krimi sehr sympathisch und
unterhaltsam daher.
Graham
Norton, Schauspieler, Comedian und Talkmaster, ist eine der bekanntesten
Fernsehpersönlichkeiten der englischsprachigen Welt. Geboren wurde er in
Clondalkin, einem Vorort von Dublin, aufgewachsen ist der Sohn einer
protestantischen Familie aber im County Cork im Süden Irlands. Sein erster
Roman Ein irischer Dorfpolizist überraschte viele durch seine Wärme und
erzählerische Qualität, er avancierte in Irland und Großbritannien zum
Bestseller, wurde mit dem Irish Book Award 2016 ausgezeichnet und wird nun auch
zu einer Fernsehserie.
Ein irischer Dorfpolizist von Graham Norton ist bei Kindler erschienen.
(JK 12/17)
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