Buchhandlung
Lüders
Dienstag, 27.02.2018 20.00
Uhr
Heußweg 33, Hamburg
Eintritt: 8 Euro
Lorenz Just stellt sein Buch Der böse Mensch
vor, das bei Dumont erschienen ist.
Was ist das Böse? Gibt es
das überhaupt? Ist der Begriff antiquiert, aufgelöst durch
Feindifferenzierungen, oder gewinnt er wieder an Aktualität angesichts unserer
Sprachlosigkeit so vielem gegenüber? Lorenz Just macht sich in seinem neu
erschienenen Erzählband auf die Suche. Nicht nach klaren Antworten, sondern
nach Figurationen des Phänomens.
Lorenz Just nähert sich
Personen, ihren Biografien, ihrem Umfeld – Geschichten, Räumen, Menschen, die
alle auf irgendeine Weise mit dem kontaminiert sind, was man als „böse“
bezeichnen könnte. Die Schuld auf sich geladen haben oder sich schuldig machen,
indem sie tun, was sie tun, denken, was sie denken, sagen, was sie sagen. Die
Gestalten reichen von einem Mann, der in der Badewanne über sein Leben sinniert
und sich als ehemaliger Warlord entpuppt, bis zu sympathischen älteren
Bibliotheksbesuchern, die plötzlich ungeahnte Abgründe offenbaren. Just macht
sichtbar, ohne zu werten – und beschwört das Böse als ebenso mächtige wie
ambivalente Kategorie herauf. Der böse Mensch ist auch ein Buch über die
Gegenwart der Erinnerung, das Fortleben vergangener Grausamkeiten in uns allen
– und über unterschiedliche Strategien, mit etwas zu leben, wofür es keine
Absolution gibt.
Lorenz Just, geboren
1983, studierte Islamwissenschaft in Halle an der Saale. Während seines
Studiums verbrachte er längere Zeit in Ägypten sowie im Libanon am
Orient-Institut in Beirut, er bereiste den Jemen, Syrien und den Iran. Von 2011
bis 2015 war er Student am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, 2014
Finalist beim MDR-Literaturwettbewerb. 2015 erschien sein Jugendbuch Mohammed.
Das unbekannte Leben des Propheten. Der böse Mensch ist sein
literarisches Debüt. Er lebt in Hannover.
Der böse Mensch von Lorenz Just ist bei Dumont erschienen.
(JK 02/18)
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