Literaturhaus
Mittwoch, 27.06.2018 19.00
Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 / 12 Euro
Philosophisches Café. Thema: The Winner Takes It All. Zu
Gast ist Andreas Reckwitz, Gastgeber ist Reinhard Kahl.
Soziologen bringen die
Gesellschaft auf einen Nenner. Industriegesellschaft, Leistungsgesellschaft,
Risikogesellschaft. Bisher. Nun beobachtet ein Soziologe die Erosion des Allgemeinen
und konstatiert „die Explosion des Besonderen“. Andreas Reckwitz ist Professor
für Kultursoziologie in Frankfurt/Oder. Mit seinem Buch Die Gesellschaft der
Singularitäten ist er einer sich verändernden Grammatik des Sozialen auf der
Spur.
Die klassische
Industriegesellschaft war eine „Generalisierungsmaschine“. Sie standardisierte.
Lebensstile unterschieden sich nur graduell. Auch der Wunsch nach Aufstieg war
kollektiv. Nun betreten Individuen die Bühne, die für sich ein gutes Leben
suchen, sich aber ihrer Einmaligkeit gar nicht sicher sind. Sie leben nicht
einfach ihr Leben, sie führen es auf. Inszenierungen der materiell Gesättigten,
getrieben von einem Hunger auf Anerkennung und Beachtung? Geht der Halt durch
etwas Allgemeines und Verbindendes verloren? Unterscheidungsgewinne werden so
wichtig wie materielle und finanzielle oder sogar wichtiger.
„Singularitäten“ sind für
Reckwitz auch „Winner-take-all-Märkte“, eine „Superstar-Ökonomie“, polarisierte
Überzeugungen und fragmentierte Räume. Wo deutet sich eine neue Arbeit am
Allgemeinen und Verbindenden an? Oder füllen alte Versprechen von Zugehörigkeit
und Identität die Lücken zwischen den Singularitäten?
Die Gesellschaft der Singularitäten von Andreas Reckwitz ist bei Suhrkamp
erschienen.
(JK 06/18)
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