Antonin Varenne: Äquator (C. Bertelsmann)

Vom französischen Krimiautor Antonin Varenne ist bei Bertelsmann sein neuer Roman Äquator erschienen.

Dieb und Brandstifter in Nebraska, Deserteur im amerikanischen Bürgerkrieg, Mörder in Nevada: Pete Ferguson ist ein Mann auf der Flucht. Er ist auf der Suche nach dem Äquator, dem Ort, wo sich angeblich alles ins Gegenteil verkehrt, die Träume wahr werden und er von seinen Dämonen befreit wird. Wird er dieses verheißungsvolle Land finden?

In Äquator schildert Antonin Varenne virtuos Pete Fergusons Weg von den großen Weiten des amerikanischen Westens über Guatemala bis in die dichten Urwälder Brasiliens. Inhaltlich knüpft Varenne an senen Roman Die sieben Leben des Arthur Bowman an. Es wird die Geschichte einer Flucht erzählt, die im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts stattfindet. Weshalb der junge Bursche auf der Flucht ist, wird erst im Verlauf der Geschichte klar durch das Einstreuen von Briefen. Schnell wird klar, dass er sich an jedem Ort, an dem er sich aufhielt, Feinde gemacht hat. Pete ist einerseits eiskalt, brutal und jähzornig, andererseits aber auch unsicher und sentimental, ein Mensch voller widersprüchlicher Gefühle und Charaktereigenschaften. Man freundet sich mit dem Helden der Geschichte an, allerdings mit dem Wissen, dass seine dunkle Seite schwer verdaulich ist.

Der Roman ist Western und Abenteuerroman zugleich, wird schnörkellos und direkt in Szene gesetzt. Mit dieser atemberaubenden und zutiefst ergreifenden Odyssee bestätigt der Autor seinen Ruf als Erneuerer des großen Abenteuerromans mit den erzählerischen Mitteln des 21. Jahrhunderts.

Antonin Varenne, geboren 1973, studierte Philosophie in Paris. Er war Hochhauskletterer und Zimmermann, arbeitete in Island, Mexiko und in den USA, wo er seinen ersten Roman schrieb. Seine Romane wurden mit den wichtigsten französischen Krimipreisen ausgezeichnet.

Äquator  von Antonin Varenne ist bei C. Bertelsmann erschienen.
(JK 04/18)

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