Francesca Melandri beim Harbour Front Literaturfestival am Donnerstag, 13. September, im Istituto Italiano di Cultura

10. Harbour Front Literaturfestival
Istituto Italiano di Cultura
Freitag, 14.09.2018  19.00 Uhr
Hansastraße 6, Hamburg
Eintritt: Die Veranstaltung ist leider bereits ausverkauft

Francesca Melandri stellt ihr Buch Alle, außer mir vor, das bei Wagenbach erschienen ist. Annalena Schmidt liest die deutschen Texte. Maike Albath, die Italien und seine Romane bestens kennt, führt das Gespräch mit der Autorin.

Drei Generationen, eine schier unglaubliche Familiengeschichte und ein schonungsloses Porträt der italienischen Gesellschaft: Als ein junger Afrikaner auf dem Treppenabsatz von Ilarias Wohnung sitzt und ihr seinen Ausweis zeigt, der auf den Namen Attilio Profeti ausgestellt ist, kommt ihre ganze Welt, die sie für wirklich hielt, ins Wanken. Warum trägt der Mann den Namen ihres Vaters und behauptet, mit ihr verwandt zu sein?

In Alle, außer mir beleuchtet Francesca Melandri die bisher verdrängte italienische Kolonialgeschichte des 20. Jahrhunderts: Sie verknüpft die Verbindungen Italiens nach Äthiopien und Eritrea mit dem Schicksal der heutigen Geflüchteten. Und sie stellt die Schlüsselfragen unserer Zeit: Was bedeutet es, zufällig im „richtigen“ Land geboren zu sein? Und wie entstehen Nähe und das Gefühl von Zugehörigkeit?

Francesca Melandri, geboren in Rom, hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern wichtiger Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht (u. a. Prinzessin Fantaghirò). Mit ihrem ersten Roman Eva schläft wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman Über Meereshöhe wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr drittes Buch Alle, außer mir wurde für den Premio Strega nominiert.

Alle, außer mir von Francesca Melandri ist bei Wagenbach erschienen.
(JK 09/18)

Keine Kommentare: