Rechtsmediziner Klaus Püschel und Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher beim 12. Hamburger Krimifestival am Donnerstag, 8. November

12. Hamburger Krimifestival
Kampnagel K2
Donnerstag, 08.11.2018  19.30 Uhr
Jarrestraße 20, Hamburg
Eintritt: 14.50 Euro

Wohin verschwanden die Toten aus der Leichenhalle? Rechtsmediziner Klaus Püschel und Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher berichten von neuen Fällen in ihrem Buch Der Tod gibt keine Ruhe, das bei Ellert & Richter erschienen ist – bester True Crime aus Hamburg.

Was geschah mit der lebenslustigen Frau, die vor 30 Jahren das letzte Mal gesehen wurde? Wie wurde ein Mann zum kaltblütigen Auftragskiller? Wohin verschwanden die Toten aus der Leichenhalle? „Wenn Sie etwas nicht sehen wollen“, so Klaus Püschel, „dann machen Sie einfach die Augen zu.“ Das hat er nie getan, an keinem Tag seiner vierzigjährigen Laufbahn. Als Direktor der Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat er immer hingeschaut, ganz genau, akribisch und unvoreingenommen. Wie auch im Falle eines Mannes im Taucheranzug: „Er hat die Lust gesucht und den Tod gefunden“, kommentierte Bettina Mittelacher das tragische Unglück eines autoerotischen Experimentes. Und das ist nur ein Fall, mit dem es die Gerichtsreporterin und der Pathologe zu tun bekamen – in zwei Bestsellern berichteten sie von Spektakulärem im Sektionssaal, am Tatort und vor Gericht.

Der Tod gibt keine Ruhe, so lautet der Titel des dritten Buches, das gerade erschienen ist – beruhigend ist dennoch die Gewissheit, die Püschel und Mittelacher in ihrer gemeinsamen Arbeit verbindet: „Wir können verstehen, lernen und Erfahrungen in positive Energie umsetzen.“ Und das obwohl der Tod, der gewaltsame zumal, grausam sein kann. Oftmals geben die Toten Rätsel auf. Warum musste ein Mensch sterben? Was musste das Opfer vor seinem Tod ertragen? Die Antworten können künftig Schlimmes verhindern, das Wissen um extremes und bizarres Täterverhalten kann zum Schutz werden. Püschel ist überzeugt: „Wir lernen von den Toten für das Leben selbst.“ Es wird möglich, Gewalt und deren Ursachen zu bekämpfen: „Wenn man genau hinschaut, sieht man oft, dass alte Menschen oder Kinder vernachlässigt wurden, vielleicht misshandelt“, sagte er in einem ZEIT-Interview: „Wenn wir die Toten genauer untersuchen, lernen wir etwas für die Lebenden.“

Der Tod gibt keine Ruhe von Klaus Püschel und Bettina Mittelacher ist bei Ellert & Richter erschienen.
(JK 11/18)

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