Konzertsaal
der Schnittke Akademie
Donnerstag, 20.06.2019 20.00 Uhr
Max-Brauer-Allee
24, Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Schwarze Nacht: Willi Winkler liest aus seinem Roman Das braune Netz, der bei Rowohlt
Berlin erschienen ist. Michael
Friederici moderiert.
Sie saßen im Bundestag,
in den Länderparlamenten, überall in den Behörden und Ministerien, waren bei
der Polizei, Anwälte und Richter, von denen machen sogar über ihre ehemaligen
Opfer urteilten. „Die frühe Bundesrepublik“, schreibt Willi Winkler in seinem
neuen Buch Das braune Netz, „war ein einziger Skandal“.
Kriegsgerichtsräte fällten wieder ihre Urteile, einst regimetreue Professoren
lehrten und die Journalisten aus den früheren Propagandakompanien schrieben,
als hätten sie sich nichts vorzuwerfen. Damit gewann der junge Staat zwar
politische Handlungsfreiheit zurück, gründete seinen Erfolg aber auf einen
moralischen Widerspruch, der nicht aufzulösen war. Die Demokratie in der
Bundesrepublik wurde von ihren Feinden mit aufgebaut.
Zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik
zeigt die schonungslose Betrachtung ihrer Frühgeschichte, wie der westdeutsche
Staat trotz all seiner Zerrissenheiten zum Erfolgsmodell werden konnte – und er
zeigt, welchen Anteil vermeintlich oder tatsächlich geläuterte Nazis daran
hatten.
Willi Winkler, geboren
1957, war Redakteur der Zeit, Kulturchef beim Spiegel und schreibt heute für
die Süddeutsche Zeitung. Er ist Autor zahlreicher Bücher. 1998 erhielt Willi
Winkler den Ben-Witter-Preis, 2010 den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus,
2013 den Michael-Althen-Preis.
Das braune Netz von Willi Winkler ist bei Rowohlt Berlin
erschienen.
(JK 06/19)
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