Mit Die
Zweisamkeit der Einzelgänger, dem zweiten Band seines autobiografischen
Romanzyklus Alle Toten fliegen hoch, war der Schauspieler und Autor
Joachim Meyerhoff der allererste Schriftsteller überhaupt, der im Großem Saal
der damals neu eröffneten Elbphilharmonie vor über 2000 begeisterten Fans
gelesen hat. Drei Jahre später ist er mit dem fünften Band Hamster im hinteren
Stromgebiet zurück im Hamburger Konzerthaus und bei Harbour Front.
Nachdem der Erzähler
Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem
Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem
Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der
Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er
wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer
durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die „blonde Bombe“, für die
Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen
angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so
existenziell die Situation sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder
Begebenheiten und Begegnungen.
Was passiert, wenn man
durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben
gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und
kann Komik heilen?
Joachim Meyerhoff, geboren
1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, war vierzehn Jahre lang
Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus Alle
Toten fliegen hoch trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum
Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres
gewählt. Für seinen Debütroman wurde er 2011 mit dem
Franz-Tumler-Literaturpreis und 2012 mit dem Förderpreis zum Bremer
Literaturpreis ausgezeichnet. Im September 2016 erhielt er den
Nicolas-Born-Debütpreis, den Euregio-Schüler-Literaturpreis, im Januar 2017 die
Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Im Mai 2017 wurde Joachim
Meyerhoff in der Sektion Darstellende Kunst in die Akademie der Künste
aufgenommen und von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Schauspieler des
Jahres 2017 gewählt. 2018 erhielt er für sein Prosawerk den
Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor. Seit 2019 ist Joachim Meyerhoff
Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne.
Hamster im hinteren Stromgebiet von Joachim Meyerhoff ist bei Kiepenheuer
& Witsch erschienen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen