Guillermo Arriaga: Der Wilde (Klett-Cotta)

Guillermo Ariagas Roman
Der Wilde ist die eine Geschichte von Schuld und Rache.

Juan Guillermo kennt Mexiko-City besser als jeder andere. Mit seinen Freunden streift er durch sein Viertel, gewinnt Mutproben über den Dächern der Stadt und hält die Direktorin der Schule auf Trab. Sein großes Idol dieser unbeschwerten Tage ist sein großer Bruder Carlos. Ein belesener und geschäftstüchtiger junger Mann, der für Juan unantastbar zu sein scheint. Dann wird Carlos ermordet und Juan muss sich der grausamen Frage stellen, ob er seinen Tod hätte verhindern können. Er sinnt auf Rache, doch erst die Schicksalsgemeinschaft mit der schönen Chelo und einem gefährlichen Wolf zeigt ihm einen Weg aus dem Strudel von Verzweiflung und Gewalt. Guillermo Arriaga erschafft ein Epos der menschlichen Abgründe, aus dem in dunkelster Nacht die Menschlichkeit hervorbricht.

Guillermo Arriaga liefert eine Milieustudie, die viele Facetten liefert, und einen Erzählrhythmus besitzt, auf den man sich einlassen muss. Wie bei lateinamerikanischen Autoren typisch verwendet er eine bildhafte Sprache, die Einblicke in die mexikanische Mentalität bietet. Grausamkeiten, Korruption, viele Emotionen und Kitsch beherrschen das Leben und kommen genauso auch in diesem Roman vor.

Guillermo Arriaga, geboren 1958 in Mexiko-Stadt, gehört zu den bedeutendsten Drehbuch- und Buchautoren der Gegenwart. Von ihm stammen die Drehbücher zu der mit mehreren Oscars ausgezeichneten Filmtrilogie Amores Perros, 21 Gramm und Babel. Neben seinen Drehbüchern hat er bislang drei Romane und einen Kurzgeschichtenband veröffentlicht; der Roman Der Wilde markiert einen Höhepunkt in Arriagas Werk.

Der Wilde von Guillermo Arriaga ist bei Klett-Cotta erschienen.
(JK 06/20)

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