Alejandra Rojas: Dantes Geige (DVA)

„Wenn es die Verführung durch wertvolle Gegenstände, süße Fantasien und schöne Frauen nicht gäbe...“ Genau darum geht es in dem Roman Dantes Geige der chilenischen Autorin Alejandra Rojas, der bei DVA erschienen ist. Ein Raub weckt das kleine chilenische Dorf Tejas Rojas aus seinem Jahrhundertschlaf: Die berühmte „Conde Fosca“, das einzige bedeutsame Stück der Museumssammlung, ver-schwindet über Nacht aus ihrer Vitrine. Obwohl die Diebe bei ihrem Raub nicht sehr geschickt vorgegangen sind, bleibt der eigens angereiste Detektiv Emilio Rastelli mit seinen Nachforschungen erfolglos. Emilio Rastelli steht vor einem Rätsel. Bald jedoch dämmert ihm, dass mehrere Bewohner des Dorfes besessen sind von der Geige - unter ihnen der greise Antiquitätenhändler Muencke sowie seine unerlaubt attraktive Pflegerin Mireyita und nicht zuletzt der kauzige Apotheker Amador Román, der Rastelli ein von ihm verfasstes Romanmanuskript zu beurteilen bittet: In diesem erhebt der geniale Erbauer der Geige, Antonio Stradivarius, aus dem Purgatorium seine Stimme und erzählt, wie das Instrument über zwei Jahrhunderte hinweg das Schicksal vieler Menschen bestimmte, zahllose Intrigen verursachte und Leidenschaften entfesselte. Für Rastelli, gebannt von der Lektüre, sind Romangeschehen und Wirklichkeit bald kaum noch zu unterscheiden. Er wird in eine Geschichte verstrickt, in der sich Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen scheinen.

Alejandra Rojas, 1958 in Chile geboren, studierte Medizin an der Universidad de Chile und arbeitete viele Jahre in einer psychiatrischen Klinik. Sie ist die Autorin von insgesamt vier Romanen und einer illustrierten Biographie über Salvador Allende. Dantes Geige ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.

Dantes Geige von Alejandra Rojas ist bei DVA erschienen.

(JK 21/06/08)

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