Hauslehrer in der Luxusvilla einer russischen Familie in Marbella – nach langen Jahren in Russland sieht der junge Kubaner J. seine Chance gekommen, wieder in Richtung Süden zu wandern, auf der Suche nach dem verlorenen Meer. Aber wer sind die Hausherren Wassili und Nelly? Woher kommt ihr phantastisches Vermögen? Wie weit kann er der schönen Nelly trauen? Rex heißt der neue Roman des Exilkubaners José Manuel Prieto, der bei Suhrkamp erschienen ist. Als Nelly ihm zum Lohn für die ersten Wochen einen funkelnden Diamanten in die Hand legt, keimt in J. der Verdacht, der Reichtum des Hauses könne daher rühren, dass Wassili der russischen Mafia angehört. Spricht nicht alles in diesem Haus eine doppelte Sprache? Verlässliche Antwort findet er allein in Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, für ihn „das Buch“ schlechthin (eine Kristallkugel freilich, in der ihm die gesamte Literatur zu Hilfe eilt). J. begibt sich in ein Labyrinth aus Wirklichkeit und Vorstellung: Was wie ein echter Diamant funkelte, erweist sich als geniale Fälschung; die Hausherren, die er für Mafiosi hielt, entpuppen sich als Gejagte. Da hilft J. nur ein Blick in das Orakel seines Buchs und die Flucht nach vorn: Wassili muss als neuer Zar Russlands ausgerufen werden. Rex ist der neue Roman des wohl originärsten jüngeren Schriftstellers aus Lateinamerika. Darin bricht sich die Wirklichkeit in immer neuen Bildern wie in den Facetten eines geschliffenen Diamanten.
José Manuel Prieto, 1962 in Havanna geboren, studierte Ingenieurwissenschaften in Nowosibirsk in der ehemaligen UdSSR, wo er nach dem Diplom weitere 12 Jahre lebte und die verschiedensten Berufe ausübte. Er übersetzte u.a. Werke von Anna Achmatowa, Andrej Platonow, Wladimir Majakowski, Gennadij Ajgi, Marina Zwetajewa, Joseph Brodsky, Alexander Solschenizyn und Vladimir Nabokov ins Spanische. Mit seiner russischen Frau und seiner Tochter lebt er in Mexiko-Stadt, wo er russische Geschichte lehrt.
Rex von José Manuel Prieto ist bei Suhrkamp erschienen.
José Manuel Prieto, 1962 in Havanna geboren, studierte Ingenieurwissenschaften in Nowosibirsk in der ehemaligen UdSSR, wo er nach dem Diplom weitere 12 Jahre lebte und die verschiedensten Berufe ausübte. Er übersetzte u.a. Werke von Anna Achmatowa, Andrej Platonow, Wladimir Majakowski, Gennadij Ajgi, Marina Zwetajewa, Joseph Brodsky, Alexander Solschenizyn und Vladimir Nabokov ins Spanische. Mit seiner russischen Frau und seiner Tochter lebt er in Mexiko-Stadt, wo er russische Geschichte lehrt.
Rex von José Manuel Prieto ist bei Suhrkamp erschienen.
(JK 07/06/08)
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