
Bei dtv ist der frühe Roman Der andere Schlaf des franko-amerikanischen Autors Julien Green wieder neu aufgelegt worden.
Der zarte achtjährige Arztsohn Denis ist ein Außenseiter. In der von Melancholie und vom Eingeständnis des Scheiterns geprägten Atmosphäre seines Elternhauses kann er keine Wärme finden. Nur sein fünf Jahre älterer Cousin Claude, ein Waisenkind, lebenstüchtiger, aber verschlossen und zu bedrohlicher Gewalttätigkeit neigend, übt eine rätselhafte Anziehungskraft auf ihn aus. Dieser frühe Roman Julien Greens erzählt nicht nur die Geschichte einer Knabenliebe. Beschrieben wird das Ende einer Kindheit, die Ablösung vom Elternhaus und der Prozess der Selbstfindung.
Julien Green wurde am 6. September 1900 als Sohn amerikanischer Eltern in Paris geboren, er wuchs zweisprachig auf und wurde protestantisch erzogen. 1916 konvertierte er zum Katholizismus. 1919 bis 1922 studierte er in Charlottesville/ Virginia unter anderem Geschichte und Griechisch. Ab 1922 lebte er wieder in Paris. Bereits mit seinem dritten Roman, Leviathan (1929) erlangte er Weltruhm. 1940-45 emigrierte er nach Amerika. Julien Green starb am 13. August 1998 in Paris.
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