Leonardo Padura: Der Nebel von gestern (Unionsverlag)

Der kauzige Ermittler Mario Conde ist wieder da. Auch außer Dienst geht er Spuren nach im Roman Der Nebel von gestern des kubanischen Schriftstellers Leonardo Padura, der im Umionsverlag erschienen ist.

Not macht erfinderisch. Auch Mario Conde, der sich als Antiquar durchs Leben schlägt - kein schlechtes Geschäft in Zeiten, in denen viele Kubaner ihre Bücher zu Geld machen müssen. Eines Tages stößt Conde auf eine außerordentlich wertvolle, seit vierzig Jahren vergessene Bibliothek. All seine Geldsorgen scheinen mit einem Schlag gelöst. Doch dann entdeckt er zwischen den bibliophilen Kostbarkeiten eine Zeitschrift aus den Fünfzigerjahren mit dem Porträt der Bolero-Sängerin Violeta del Río. Ihr Bild und die einzige Schallplatte, die sie vor ihrem rätselhaften Tod aufgenommen hat, verzaubern ihn. Er macht sich auf die Suche nach ihr und dringt vor in das Havanna von gestern, zu den letzten Zeugen jener wilden Jahre, in die Welt der Boleros, der Mafia und der Spielhöllen, aber auch in das zerfallende, melancholische Havanna der Gegenwart.

Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, schloss 1980 ein Lateinamerikanistik-Studium in Havanna ab und schrieb zunächst für verschiedene kubanische Zeitschriften. Bald gehörten seine Reportagen zu den meistgelesenen in Kuba. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen Romane, Erzählbände, literatur-wissenschaftliche Studien sowie Reportagen und Interviews. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er den Premio Café de Gijón sowie dreimal den spanischen Premio Hammett. Leonardo Padura lebt in Havanna.

Der Nebel von gestern von Leonardo Padura ist im Unionsverlag erschienen.
(JK 20/09/08)

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