Die türkische Autorin Yadé Kara hat mit dem Buch Cafe Cyprus, das bei Diogenes erschienen ist, einen Roman in Episoden geschrieben, der ein Trip nach London ist, in die Stadt mit ihrer unglaublichen Mischung von Menschen und Kulturen.
Hasan, Türke mit Berliner Schnauze und Berliner mit Istanbuler Wendigkeit, ist im pulsierenden London angekommen, wo längst die ganze Welt zu Hause ist, und will hier Fuß fassen. Sie heißen Khan und Betty, Kazim und Sukjeet, Ali und Ayse, die Freunde, mit denen Hasan – moderner Nomade – im London der frühen Neunziger Umgang hat. In Green Lanes, Nordlondon, arbeitet er in Ali’s Supermarket, bedient im Cafe Cyprus alte Zyprioten, die noch immer erbittert über die Lösung des Zypernkonflikts diskutieren, verkauft Kebab mit Kazim und Klamotten mit dem Künstlerpaar Khan und Betty auf dem Portobello Market, verliebt sich in die Modedesignstudentin Hannah, führt seine Mutter, die aus Istanbul anreist, und Cousine Leyla zu den touristischen Highlights der Stadt, philosophiert über Englishness und vergleicht, was er erlebt, mit Berlin und Istanbul, den Städten, in denen er aufgewachsen ist. Zweifellos – in London ist alles einen Zacken schärfer und tougher.
Yadé Kara, geboren 1965 in Cayirli (Türkei), studierte Anglistik und Germanistik. Sie arbeitete als Schauspielerin, Lehrerin, Managerin und Journalistin in Berlin, London, Istanbul und Hongkong. Yadé Kara lebt in Berlin. Für ihren 2003 erschienenen Roman Selam Berlin erhielt sie 2004 den Deutschen Bücherpreis für das beste Debüt und den Adelbert-Chamisso-Förderpreis.
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