Istanbul in den 70er-Jahren – ein Roman über die Liebe, die Loyalität und das politische Erwachen, vor allem der Frauen, ist das Buch Schwarzer Himmel, schwarzes Meer des türkischen Autors Izzet Celasin, das bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.
Liebesgeschichte, politisches Buch und Entwicklungsroman in einem – Schwarzer Himmel, schwarzes Meer handelt von den politischen Wirren und bürgerkriegsähnlichen Zusammenstößen in der Türkei der Jahre 1977–1981 und von den persönlichen Entscheidungen, die ein junger Mensch in dieser Zeit treffen muss.
Istanbul, 1977. Der 18-jährige Schüler Eiche nimmt zum ersten Mal an einer 1.-Mai-Kundgebung teil. Als die Demonstranten auf dem Taksin-Platz beschossen werden und Panik ausbricht, lernt Eiche die charismatische Zuhal kennen, die ihn in Sicherheit bringt. Zuhal gehört der revolutionären Studentenbewegung an, und durch sie erkennt Eiche, dass er Stellung beziehen muss. Obwohl er eine Freundin hat, die er heiraten will, kann er Zuhal nicht vergessen, und als sie tatsächlich erneut in sein Leben tritt, verfällt er ihr endgültig. Er verlässt seine Freundin, schließt sich nach der Schule der Studentenbewegung an und begleitet Zuhal zu politischen Kundgebungen. Doch als sie radikaler wird in ihren politischen Kämpfen, verliert er sie erneut aus den Augen…
In diesem atmosphärisch dichten, ereignisreichen Roman wird eine Zeit wieder lebendig, in der politische Ideale das Zusammenleben bestimmten und in Istanbul gerade die türkischen Frauen nach Freiheit und Unabhängigkeit strebten und entschlossen waren, sich das zu nehmen, was ihnen zusteht.
Izzet Celasin, geboren 1958 in Istanbul, war in seinem Heimatland linker Aktivist und saß nach dem Militärputsch 1980 mehrere Jahre im Gefängnis. 1988 kam er als politischer Flüchtling nach Norwegen und arbeitet als Dolmetscher in Oslo. Schwarzer Himmel, schwarzes Meer ist sein erster Roman.
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