Literaturhaus
Donnerstag, 16.4.2009 20.00 Uhr
Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Eintritt: 2 – 5 Euro
Benjamin Lebert liest aus seinem neuen Roman Flug der Pelikane, der bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist, Jenny Hoch moderiert.
Mit 17 und Crazy wurde er berühmt: Benjamin Lebert. Elke Heidenreich schwärmte von der hemingway’schen Knappheit und Direktheit seiner Sätze. Der autobiografisch geprägte Roman über den jugendlichen Internatszögling wurde eine Million Mal verkauft und erfolgreich verfilmt. Inzwischen ist Lebert, unter den ganz besonderen Bedingungen des frühen Ruhms, erwachsen geworden und hat nebenbei noch zwei Bücher geschrieben, die nicht zuletzt Begleiterscheinungen des Ruhms verarbeiten. Und jetzt, mit gerade einmal 27 Jahren, präsentiert der Autor seinen vierten Roman, ein amüsantes und sehr kluges Buch, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, seinem Entdecker-Verlag, dem er all die Jahre treu geblieben ist.
Nachdem Eleanor ihn verlassen hat, reist Anton (24) aus Hamburg für einen Sommer nach New York zum Ex-Geliebten seiner Mutter. Er arbeitet jeden Tag in Onkel Jimmys „Lunchonette”, einem winzigen, aber samt seinen Angestellten hoch originellen Imbiss. Der wird zu Antons Heimat, seiner Insel im Trubel Manhattans: „Die Barhocker hatten silberne Gestelle und runde gepolsterte Sitzflächen, die Sitzflächen waren um 360° drehbar. ‚Ein klein bisschen mehr Freiheit?’ meinte Jimmy. ,Darauf komme es an, besonders an einem Tag in New York.’” Schon bald dreht sich sein Leben auch noch um eine zweite Insel, die einst „Insel der Pelikane”, von den spanischen Entdeckern „Isla de los Alcatraces” genannt wurde: Jimmy weiß alles über den legendären großen Ausbruch dreier Gefangener, die 1962 aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Alacatraz flohen, und glaubt felsenfest, dass sie überlebt haben. Er hat jeden Zeitungsausschnitt aufgehoben und ist geradezu besessen von der Geschichte, die auch Anton immer mehr in seinen Bann zieht. Lebert verwebt die Geschiche des minuziös und über Monate geplanten Ausbruchs mit der bunten New Yorker Gegenwart und der Vergangenheit seines Helden: Anton lernt für seine Freiheit zu kämpfen.
(JK 04/09)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen