Edvard Hoem: Heimatland. Kindheit (Insel)

Das im Insel Verlag erschienene Buch Heimatland. Kindheit von Edvard Hoem ist die Fortsetzung der sehr erfolgreichen Geschichte von Mutter und Vater. Wehmütig, nicht ohne leise Ironie gibt uns der Roman, der 1985, zwanzig Jahre vor der Geschichte, erschien, beides: zusammen mit der Schilderung einer Zeit im Umbruch ein Selbstporträt des Künstlers als Kind. „Ich wollte die Geschichte meiner eigenen inneren Entwicklung schildern, das Verhältnis zwischen Erwartung und Wirklichkeit.“

Edvard, ein außerordentlich begabtes Kind – mit vier kann es lesen – wächst auf einem entlegenen Hof in einem der rückständigsten Gebiete Norwegens auf. Zwei Forderungen, zwei Wünsche zerren früh an dem Jungen: den Hof zu übernehmen und Gottes Wort zu verkündigen – wie der Vater, der neun Monate des Jahres als Prediger unterwegs ist. Am Ende des Buchs, mit vierzehn, zieht Edvard in die nächste Stadt, um aufs Gymnasium zu gehen und als erster seines Dorfs Abitur zu machen. Die Trennung vom Hof, von Heimat und Kindheit, zeichnet sich ab.

Edvard Hoem, geboren 1949 bei Molde an der norwegischen Westküste, lebt als Schriftsteller, Theaterregisseur und Shakespeare-Übersetzer in Oslo. Gleich 1974 mit seinem ersten Roman Fährfahrten der Liebe wurde er in Norwegen berühmt.

Heimatland. Kindheit von Edvard Hoem ist bei Insel erschienen.

(JK 05/09)

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