Leena Lehtolainen: Auf der falschen Spur (Kindler)

Maria Kallios berufliche Odyssee geht in Leena Lehtolainens neunem Buch Auf der falschen Spur, erschienen bei Kindler, weiter. Sie hat ihre Stelle als Kriminalkommissarin in Espoo, der zweitgrößten Stadt Finnlands vor den Toren von Helsinki, aufgegeben – sehr zur Freude ihres Mannes Antti, der ihre Arbeit stets mit Skepsis beäugt hatte. Maria will zusammen mit ihrer Freundin Leena eine Anwaltskanzlei für sozial schwache Menschen gründen. Aber das Projekt zerschlägt sich rasch: Nach einem schweren Autounfall ist Leena auf den Rollstuhl angewiesen. Und Maria wird gegen ihren Willen als Leiterin einer Sonderkommission wieder zur Espooer Polizei berufen. Sie soll einen Fall von politischer Brisanz aufklären: den Giftmord an Pentti Vainikainen, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim Finnischen Leichtathletikverband.

Die Todesumstände des Funktionärs sind mehr als mysteriös: Ist es denkbar, dass Vainikainen an vergifteten Häppchen starb, die bei dem Empfang des SKSB, des Sportverbands der körperlich und sensorisch Behinderten, gereicht wurden? Wer besaß ein Motiv, den Sportmanager aus dem Weg zu räumen? Unfall? Mordanschlag?

Es bleibt lange fraglich, ob die Doping-Enthüllungen der Journalistin Jutta Särkikoski in irgendeinem Zusammenhang mit dem heimtückischen Mord an Vainikainen steht. Als Särkikoski mit ihrem Wagen auf dem Weg von Turku nach Helsinki von einem Kleintransporter abgedrängt und schwer verletzt wird, drängt sich der Verdacht auf, jemand habe sie an weiteren Enthüllungen hindern wollen. Schließlich saß Toni Väärä bei ihr im Auto, Finnlands große 800-Meter-Hoffnung, den die Journalistin für ein Interview über Dopingpraktiken unter Nachwuchssportlern aufgesucht hatte. Alles nur Zufall?

Als auch noch Tapani Ristiluoma, der Chef der Firma Rehasport, im Auto Jutta Särkikoskis in die Luft gesprengt wird, spricht vieles dafür, dass die kritische Journalistin um jeden Preis aus dem Weg geräumt werden soll. Spät, fast zu spät begreift Maria Kallio, dass sie und ihre Kollegin von Anfang einer falschen Spur hinterher gejagt sind …

Leena Lehtolainen, geboren 1964 in Vesanto, veröffentlichte bereits mit 12 Jahren ihr erstes Buch. Den Durchbruch als Krimiautorin schaffte sie 1993 mit Alle singen im Chor, worin Kommissarin Maria Kallio das Licht der Welt erblickte. Sie erhielt 1997 den finnischen Krimipreis Vuoden johtolonka. Leena Lehtolainen arbeitet auch als Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin und lebt heute in Degerby, westlich von Helsinki.

Auf der falschen Spur von Leena Lehtolainen ist bei Kindler erschienen.
(JK 03/09)

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