Ein Mann, der Ich-Erzähler, liebt eine Frau, die mit einem anderen Mann zusammenlebt und mit ihm ein Kind hat, was nichts daran ändert, dass sie sich immer wieder treffen und nach einander verzehren. Aber da gibt es auch noch die andere Frau, die den Ich-Erzähler vergöttert und alles für ihn tun würde, aber auch alles von ihm verlangt. Die Erste fordert, ihren Mann Robert zu töten, damit es endlich zu irgendeiner Entscheidung kommt, die andere droht mit einem Clan-Krieg, wenn er ihre Liebe verrät. Alle spielen gemeinsam das Spiel von Liebe und Begehren, Lüge und Verrat, Hingabe und Entzug, mit allen Tricks und Kniffen, leidenschaftlich, abgründig, bisweilen komisch. Ein archaisches, ein unausweichliches, ein blutiges Spiel.
In seinem vierten Roman Böse Spiele, der bei Beck erschienen ist, entwickelt Michael Stavarič ein ebenso kunstvolles wie packendes Arrangement, eine gleichzeitig durchaus realistische und doch geradezu bühnenartige Szenenfolge, die einen vollkommen in den Bann zieht. Der ewige Geschlechterkrieg wird mit originellen und wuchtigen Bildern bedacht, betörend, intelligent und mit großer emotionaler Kraft zieht einen Michael Stavaričs Roman in den Abgrund der Liebe.
Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien für seine Werke, zuletzt den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adelbert von Chamisso-Förderpreis und das Projektstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur.
(JK 04/09)
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