Samstag, 1.11.2009 19.00 Uhr
Glacischaussee 4 / Große Wallanlagen, 20359 Hamburg
Eintritt: 14 Euro
Åke Edwardson liest aus seinem Buch Toter Mann, das bei Ullstein erschienen ist. Den deutschen Text liest Oliver Mommsen, Margarete von Schwarzkopf moderiert und für Musik sorgen Matthias Pogoda und Olaf Casimir
Åke Edwardson, der neben zahlreichen anderen Auszeichnungen 2004 auch mit dem renommierten Krimipreis von Radio Bremen geehrt wurde, ist sich sicher: „Die Schatten der Vergangenheit holen einen immer wieder ein, egal, wo man sich befindet.” Der schwedische Autor gilt als Meister des Spannungsbogens, der den Moment, an dem sich ein Kriminalfall aufzuklären beginnt, so lange hinauszögern kann, dass es für den Leser kaum mehr auszuhalten ist. „Ich bewege mich in meinen Büchern in so kleinen Schritten wie möglich vorwärts, bis ich mich dem Kern des Ganzen nähere. Es geht mir um die ,Kunst des Aufschiebens’”, gibt der Erfolgsautor unumwunden zu. Sein neuester Roman zeigt ihn auf der Höhe dieser Kunst. Der Leser wird zum Zeugen einer spannenden Spurensuche in einer längst vergessen geglaubten Vergangenheit von Menschen, die sich in einem Gespinst von Lügen und Intrigen verfangen haben. Erik Winter gerät im Zuge seiner Ermittlungen selbst in Lebensgefahr, als es ihm zu gelingen scheint, einen ungesühnten Mordfall aufzuklären. Auch wenn er am Ende weiß, wer die Tat vor vielen Jahren begangen hat – die Motive der Täter werden für immer im Dunkel bleiben, denn die Männer finden selbst den Tod, bevor es zu einer Vernehmung kommen kann. Ein schwarzer Tag in der Laufbahn des Kriminalisten.
Der Roman Toter Mann ist der neunte und vorletzte Fall aus der Erik-Winter-Roman-Reihe. Im Interview mit dem Spiegel erklärte Edwardson, warum er seine erfolgreiche Serie, deren letzter Band in zwei Jahren hierzulande erscheinen soll, nicht fortsetzen wird: „Das Leben ist kurz. Ich möchte andere Herausforderungen annehmen. Ich glaube, dass ich alles erkundet habe, was im Krimi-Genre möglich ist. Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, wirklich gute Kriminalromane zu schreiben. Diese Aufgabe habe ich jetzt gemeistert. Ich höre nicht nur mit der Erik-Winter-Reihe auf, ich werde nie wieder einen Kriminalroman schreiben.” Einziger Trost für seine auch in Deutschland zahlreichen Leser mag die Gewissheit bieten, dass Edwardsons Romane so gut sind, dass es sich lohnt, sie – mindestens – noch ein zweites Mal zu lesen.
(JK 11/09)
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