Xu Zechen wirft in seinen Werken Blicke in das Haifischbecken
Xu Zechen ist einer der jungen Wilden aus Peking. Der Schriftsteller und Redakteur der Zeitschrift Renmin Wenxue (zu dt. Volksliteratur) wurde 1978 in der ostchinesischen Provinz Jiangsu geboren und studierte chinesische Literatur. 2007 erhielt er den Literaturpreis für Newcomer, ein Jahr zuvor wurde seine Erzählung Im Laufschritt durch Peking, erschienen als Taschenbuch im Berlin Verlag, von der chinesischen Prosagesellschaft als eine der besten Erzählungen des Jahres ausgezeichnet. Darin schildert er das Schicksal des jungen Dunhuang, der aus der Provinz nach Peking kommt, und hofft, vom ungleich verteilten Wohlstandskuchen in China ein Stück abzubekommen. Xu Zechen beschreibt authentisch das Milieu der Wanderarbeiter und Kleinkriminellen, zeichnet die Figuren mit trockenem Humor und doch erfrischend lebendig. Es ist ein Leben zwischen heißem Pflaster und Kellerloch, zwischen dem Traum, das große Geld zu machen, und herben Rückschlägen. Dunhuang erlebt die Welt der Gauner als Haifischbecken und als verschworene Gemeinschaft, in der alle füreinander das letzte Hemd geben, ihre Existenz verlieren, aber sich wieder aufrappeln.
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