Literaturhaus Hamburg
Mittwoch, 16.11.2011 20.00 Uhr
Schwanenwik 38, 20087 Hamburg
Eintritt: 4 – 8 Euro
Salim Alafenisch liest und erzählt aus seinem Buch Die Feuerprobe, das im Unionsverlag erschienen ist. Ursula Günther moderiert und Kultursenatorin Barbara Kisseler begrüßt. Musik: Mohamed Askari (Berlin – Ägypten) und Ali Shibly (Hamburg)
Auf Initiative des im März 2011 in Hamburg verstorbenen algerischen Schriftstellers Hamid Skif (geboren 1951 in Oran) veranstalten das Arabische Kulturforum, das Literaturhaus Hamburg und das Goethe Institut Hamburg die ersten Arabischen Literaturtage. Vorgestellt werden Autorinnen und Autoren arabischer Herkunft der ersten und zweiten Generation. Alle verbindet die doppelte Prägung ihres künstlerischen Schaffens durch die jeweilige Herkunftskultur (Algerien, Palästina, Irak und Jordanien) und die Kultur, in der sie leben. Die Eröffnungsveranstaltung im Literaturhaus bestreitet der palästinensische Schriftsteller Salim Alafenisch, der als Sohn eines Beduinenscheichs in der Negev-Wüste geboren wurde. Als Kind hütete er die Kamele seines Vaters, erst mit 14 Jahren lernte er lesen und schreiben. 1971 legte er in Nazareth das Abitur ab. Nach einem einjährigen Aufenthalt in London am Princeton College studierte er Ethnologie, Soziologie und Psychologie in Heidelberg, wo er seit 1973 lebt.
Auf seinen Lesungen vermittelt Salim Alafenisch ein eindrückliches und lebendiges Bild der Beduinenkultur. Seiner Stammeskultur ist er nach wie vor eng verbunden. Er sagt von sich, dass er nicht zwischen, sondern in zwei Kulturen lebe. Alafenisch liest und erzählt aus seinem Buch Die Feuerprobe, eine Geschichte, die er als Kind selbst erlebte. Das Geheimnis der Feuerprobe wird Salim Alafenisch nicht mehr loslassen. Er reist zurück zum Ort des Geschehens und erforscht dieses Ritual, das bis zum heutigen Tag unter der Oberfläche der Moderne weiterlebt. Diese Geschichte zeigt wohl den meisten Lesern einen völlig unbekannten Aspekt arabischer Kultur und Lebensweise. In seinem Roman lässt Alafenisch eine Welt auferstehen, die dem westlichen Leser zwar außerordentlich fremd erscheint, ihn aber durch ihren Reichtum an lebenspraktischer Weisheit und mit ihrem erstaunlich komplexen und hochkultivierten Sinn für Gerechtigkeit gleichzeitig anzieht.
(JK 11/11)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen