In seinem bei Klett-Cotta erschienenen Roman Im Reich der Angst beschreibt der
spanische Autor Isaac Rosa fesselnd und eindringlich die lebenszerstörende
Macht von Angst und Gewalt.
Eine Kleinfamilie wird durch einen Mitschüler des
Sohnes terrorisiert. Was harmlos beginnt, zerrüttet nach und nach das Leben
aller Beteiligten. Die Kleinfamilie von Carlos, Sara und dem 12-jährigen Pablo
wird von einem Jungen aus Pablos Schule bedroht. Als die Eltern erfahren, dass
Pablo erpresst und verprügelt wird, beginnt der Vater, seinen Sohn zu
protegieren. Carlos und Pablo halten vor der Mutter geheim, dass der Vater den
Sohn jeden Tag von der Schule abholt und regelrecht überwacht – nur zu dessen
Sicherheit, versteht sich. Doch bald lässt auch Carlos sich von dem Jungen
erpressen und verprügeln und gibt ihm immer mehr Geld, ohne dass er dadurch in
Ruhe gelassen würde. Als Carlos seinen Schwager, einen Polizisten, einschaltet,
eskaliert die Situation.
Isaac Rosa untersucht in seinem Roman, wie Menschen
unter Angst und angedrohter Gewalt reagieren. Er durchspielt die verschiedenen
Stadien und lässt seine Figuren dann agieren, von der unterschwelligen Angst
bis zur ausgereiften Paranoia. Für den Autor kommt die Angst und Bedrohung als
eine Art Naturgewalt, der man ausgesetzt ist und mit der jeder anders umgeht,
der man erliegen oder sie beherrschen kann.
Isaac Rosa, geboren 1974 in Sevilla, schrieb Erzählungen,
ein Theaterstück und zwei Romane. Er erhielt mehrere prestigeträchtige Preise. Im Reich der Angst wurde in ein Dutzend
Sprachen übersetzt. Sein Buch Die Farbe
Rot wird zurzeit verfilmt.
Im Reich der Angst von Isaac Rosa ist bei Klett-Cotta erschienen.
(JK 09/11)
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